Detailergebnis zu DOK-Nr. 81863
Reduzierung des Netzes der städtischen Straßenbahn in Bonn vor 70 Jahren abgeschlossen
| Autoren |
A. Reuther |
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| Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Köln-Bonner Verkehrsmagazin 18 (2025) Nr. 79, S. 46-51, 11 B
Am 2. April 1955 wurde mit der Stilllegung der Straßenbahnstrecken zur Argelanderstraße (Linie 2) und nach Endenich (Linie 3) die Verkleinerung des ab 1936 aus vier Linien bestehenden Netzes der städtischen Straßenbahn abgeschlossen und es verkehrten nur noch die Linien 1 (Dottendorf-Rheindorf) und 2 (Dottendorf Beuel, Bahnhof). Dieser Zustand blieb lange Jahre unverändert, wenn sich auch die Streckenführungen im Innenstadtbereich in den Sechziger- und Siebzigerjahren veränderten. Die heutigen Linien 61 und 62, seit 1994 mit niederflurigen Fahrzeugen bedient, erfuhren dabei eine Veränderung in der Streckenführung, die 61 durch eine Neubaustrecke nach Auerberg an Stelle zum Hafen Rheindorf, die 62 durch Übernahme des Streckenabschnitts Beuel-Oberkassel von der Siebengebirgsbahn SSB. Die beiden eingestellten Streckenteile der Linien 2 und 3 wurden durch eine neue Buslinie 24 der Bonner Verkehrsgesellschaft miteinander verbunden. Diese erneute Reduzierung an Straßenbahnstrecken war dem Umstand geschuldet, dass der Verkehr auf den Strecken Dottendorf-Rheindorf und Bahnhof-Beuel so stark zugenommen hatte, dass die Straßenbahngesellschaft mit dem vorhandenen Wagenpark immer weniger in der Lage war, der Nachfrage zu entsprechen. Der Fahrzeugpark bestand ausschließlich aus in den Jahren 1902 bis 1918 gebauten recht kleinen Zweiachsern mit einem eingeschränkten Fassungsvermögen. Hier standen in den Fünfzigerjahren noch 37 Trieb- und 17 Beiwagen zur Verfügung. Wegen des hohen Unterhaltungsaufwands der alten Wagen waren davon aber etliche immer wieder auch in der Werkstatt und standen dem Betrieb nicht zur Verfügung.