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Detailergebnis zu DOK-Nr. 81933

Matrixkorrekturverfahren in der Nachfragemodellierung: Interpretation und Umgang mit der Korrekturmatrix

Autoren K. Seelhorst
M. Friedrich
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Straßenverkehrstechnik 69 (2025) Nr. 6, S. 377-386, 4 B, 7 T, 6 Q

Matrixkorrekturen in Verkehrsnachfragemodellen haben das Ziel, die Verkehrsstärken einer Umlegung an beobachtete Verkehrsstärken anzupassen. Nachfragemodelle mit einer Matrixkorrektur nehmen an, dass eine Matrixkorrektur unbekannte Modellfehler korrigiert. Die Korrekturmatrix wird deshalb in den Prognosezustand übernommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Zahl der Wege in der Korrekturmatrix zu reduzieren. Am Beispiel des Landesverkehrsmodells Bayern wird der Einfluss der Parametrisierung einer Matrixkorrektur auf die Korrekturmatrizen dargestellt. Die Parameter "Matrixsumme einhalten ja/nein" und "Reiseweitenverteilung einhalten ja/nein“ beeinflussen die Struktur der korrigierten Matrix, besonders in Modellräumen mit wenig Zählstellen. Zusätzlich kann die tolerierte Abweichung von den Zählwerten die Qualität der Matrixkorrektur beeinflussen. Geringe Toleranzen verbessern die Modellgüte an den Zählstellen, erhöhen aber die Korrekturen in der Matrix, sodass ein Zielkonflikt zwischen Modellgüte und einer geringen Korrektur entsteht. Versuche, die Korrekturmatrix durch zellenspezifische Mobilitätsraten oder ein zusätzliches Nachfragesegment "Sonstiger Verkehr“ zu verkleinern, können die Modellgüte ohne Einsatz von Korrekturmatrizen verbessern, führen aber zu einer Verzerrung des kalibrierten Modells. Ein streckenspezifischer Widerstandsfaktor, generiert aus der Korrekturmatrix, kann die Abweichung von modellierter und gezählter Verkehrsstärke reduzieren.