Detailergebnis zu DOK-Nr. 82015
Räumliche Leitbilder und ihre Umsetzung: Beispiel Räumliches Leitbild 2045 der Metropolregion Hamburg
| Autoren |
J. Oßenbrügge J. Knieling |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Planerin (2025) Nr. 3, S. 5-8, 5 B, zahlr. Q
Eine Auseinandersetzung mit räumlichen Leitbildern erscheint in der aktuellen Situation, die durch Unsicherheit, populistische Politikstile und getrübte Zukunftsaussichten geprägt ist, eigentlich anachronistisch. Denn Leitbilder verbinden Vorstellungen über die Zukunft als Mischung aus konkreten Utopien und realistischen Modellvorstellungen mit möglichst leicht nachvollziehbaren Argumentationsmustern. Voraussetzung sind zudem aufwendige kommunikative Prozesse, die zu diskursiven Übereinkünften ganz unterschiedlicher Akteure führen. Angesichts des zu erwartenden Aufwands ist daher bereits die Entscheidung, ein Leitbild zu entwickeln, ein mutiger Schritt, da er mit der Bindung beachtlicher Ressourcen einhergeht. Allerdings lässt sich die Arbeit an einem räumlichen Leitbild, die in kollektive Abstimmungsprozesse und kooperative Umsetzungsformen eingebettet ist, auch als ein Gegenmittel begreifen, um gesellschaftlichen Polarisierungsprozessen, Zukunftsängsten und Skeptizismus gegenüber der Praxis räumlicher Planung entgegenzuwirken. Diese einführenden Bemerkungen machen bereits deutlich, dass die Autoren den Begriff Leitbild nicht bzw. nicht nur auf die im Raumordnungsgesetz fixierte Funktion beschränken wollen, obwohl ja auch dieser im Lichte kritischer Evaluation als sehr offen eingeschätzt wird (Aring 2018). Vielmehr soll der Beitrag klären, welche Bedeutungen räumlichen Leitbildern in Wissenschaft und räumlicher Planung zugeschrieben werden, ob und welche Erfahrungen mit der Umsetzung der in Leitbildern festgeschriebenen Zielsetzungen vorliegen und welche besonderen Aspekte gerade für Leitbilder von Metropolregionen beachtenswert sind. Neben grundsätzlichen und übergreifenden Positionen wird dazu auch die Metropolregion Hamburg in den Blick kommen.