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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82028

Autonome Fahrzeuge auf Abruf in Berlin: Eine Kosten-Nutzen-Analyse (Orig. engl.: On-Demand autonomous vehicles in Berlin: A cost–benefit analysis)

Autoren F. Carreyre
T. Chouaki
N. Coulombel
J. Berrada
L. Bouillaut
S. Hörl
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7.3 Automatisiertes und Autonomes Fahren

Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 5, 2024, S. 13-30, 12 B, 5 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Die technologische Entwicklung autonomer Fahrzeuge (AF) stellt ihre wirtschaftliche Relevanz in Frage. Sind AF es also wert? Die Autoren haben sich mit der Frage befasst und den Rahmen der Kosten-Nutzen-Analyse an den Fall von AF-Diensten angepasst. Die Bewertungsmethodik wurde auf die Einführung eines On-Demand-AF-Dienstes in Berlin angewendet, der mit MATSim, einem agentenbasierten Modell, simuliert wurde. Die Einführung von AF in einem dichten städtischen Umfeld würde zu einer stärkeren Belastung des Straßennetzes führen. Dies würde dazu führen, dass private Pkw-Nutzende längere Fahrzeiten in Kauf nehmen müssten, was zu einem Verlust an Konsumentenrente führen würde, der die Vorteile der neuen AF-Nutzenden nicht ausgleichen würde. In einer Konfiguration schien ein auf Haltestellen basierender Routingdienst weniger externe Effekte zu erzeugen (z. B. Staus, Emissionen, Unfälle) und wäre billiger zu betreiben als ein Tür-zu-Tür-Routing. In einer anderen Konfiguration wurde davon ausgegangen, dass der private Pkw-Verkehr verboten ist. In diesem Fall ging die Konsumentenrente deutlich zurück, AF-Dienste waren nicht in der Lage, die gesamte Nachfrage zu absorbieren, und der Anteil der anderen Verkehrsträger stieg. Die externen Effekte wurden jedoch deutlich reduziert. In einem städtischen Umfeld schließlich, in dem zusätzlich zu den verfügbaren Verkehrsträgern auch bedarfsgesteuerte AF angeboten wurden, waren die sozialen Auswirkungen für alle Wirtschaftsakteure negativ, wobei die Auswirkungen der verschiedenen externen Effekte heterogen waren. Dies käme einigen Reisenden zugute, würde aber auch zu zusätzlichen Staus führen. In diesem Fall war ein auf Haltestellen basierendes Routing einem Tür-zu-Tür-Routing vorzuziehen (aber immer noch negativ). Weitere Arbeiten, die sich mit der Einführung von AF in einem städtischen Umfeld befassen, sollten sich auf linienbasierte Optionen wie automatisierte Busdienste konzentrieren.