Detailergebnis zu DOK-Nr. 82244
Schleppkurven im Omnibusbereich: Diskrepanz zwischen den normativen Vorgaben und der Praxis
| Autoren |
H. Strübing |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 0.5 Patentwesen, Normen, Regelwerke |
Dresden: Technische Universität Dresden, Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List", 2024, LXII, 64 S., Anhänge, zahlr. B, T, Q. - Online Ressource: verfügbar unter: https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/gsa/
Die Analyse einiger marktverfügbarer Batterie-Solobusse hat im Rahmen dieser Diplomarbeit ergeben, dass es herstellerspezifische Unterschiede der einzelnen fahrzeuggeometrischen Parameter gibt. Während die Breite bei allen Fahrzeugen übereinstimmt (2.550 mm), fällt bei der Betrachtung der Länge auf, dass die meisten Fahrzeuge am Markt das Bemessungsfahrzeug überragen. Es kommt hinzu, dass die in der Theorie mit dem FGSV-Bemessungsfahrzeug geplanten Strecken nicht mit in der Praxis erhältlichen Fahrzeugen der gleichen Klasse befahren werden können. Die verschiedenen Geometrien haben zur Folge, dass die Fahrzeuge unterschiedliche Kurvenlaufeigenschaften aufweisen und nicht alle durch das FGSV-Bemessungsfahr- zeug repräsentiert werden können. Auch die Untersuchung der ausgewählten Gelenkbusse hat ergeben, dass der von der FGSV definierte 18,00-m-Gelenkbus nicht ausreichend ist, um die unterschiedlichen Längen an Gelenkbussen sowie die daraus resultierenden Kurvenlaufeigenschaften angemessen zu repräsentieren. Der simulationsgestützte Vergleich bestätigt dies durch das Übereinanderlegen der jeweiligen Schleppkurvenschablonen und der FGSV-Referenz. Es ergibt sich ein vergrößerter Flächenbedarf der herstellerspezifischen Modelle. Um die problemlose Befahrung aller Verkehrsanlagen gewährleisten zu können, muss die Dimensionierung entsprechend der marktverfügbaren Fahrzeuge vergrößert werden. Insbesondere auf Verkehrsflächen, wie beispielsweise Betriebshöfen, haben schon geringe Flächenmehrbedarfe pro Fahrzeug große Auswirkungen auf die Gesamtfläche. Die Durchführung eines Versuchs verdeutlicht, dass drei von vier Schablonen von den ausgewählten Modellen nicht eingehalten werden können. Die Nachbildung der tatsächlich gefahrenen Kurve in der Software ergibt, dass diese jedoch mittels der Funktion der dynamischen Kurvenfahrterzeugung nachgebildet werden kann.