Detailergebnis zu DOK-Nr. 82262
Dauerhaftigkeit von Betonen auf Basis klimafreundlicher Bindemittel
| Autoren |
G.J.G. Gluth |
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| Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
11. Jahrestagung des DAfStB mit 63. Forschungskolloquium der BAM. Berlin: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), 2024, S. 22-29, 3 B, 33 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://opus4.kobv.de/opus4-bam/frontdoor/index/index/docId/61338
Aus Gründen des Klimaschutzes werden in den kommenden Jahren mehr Zemente mit verringertem Klinkerfaktor und alternative Bindemittel (klimafreundliche Bindemittel) zum Einsatz kommen. Für ihre sichere und zuverlässige Verwendung ist ein umfangreiches Verständnis der Einflüsse auf die Dauerhaftigkeit der aus ihnen hergestellten Betone notwendig. Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über einige jüngere Entwicklungen und Forschungsergebnisse auf dem Gebiet. Der Fokus liegt auf Ergebnissen der Arbeiten von Technischen Komitees der RILEM sowie der EFC und eigenen Forschungsergebnissen. Als die aussichtsreichsten Wege zur kurz- bis mittelfristigen Senkung der mit der Zementproduktion verursachten CO2-Emissionen sind carbon capture and storage (CCS) und die Senkung des Klinkerfaktors des Zements, d. h. die Erhöhung des Anteils an reaktiven Zusatzstoffen im Zement, identifiziert worden. Da potenziell geeignete Tone weltweit in sehr großer Menge zur Verfügung stehen, können insbesondere calcinierte Tone als reaktive Zusatzstoffe zum Einsatz kommen und dadurch einen nennenswerten Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten. Längerfristig sind noch stärkere Emissionssenkungen potenziell durch den Einsatz von klinkerfreien Zementen, sogenannten "alternativen Bindemitteln" zu erzielen, zu diesen gehören u. a. alkalisch aktivierte Bindemittel (AAB). Da klimaschonende Bindemittel nur dann in großem Umfang eingesetzt werden und dadurch einen echten Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten können, wenn die Dauerhaftigkeit der aus ihnen hergestellten Materialien, denen von herkömmlichen Betonen mindestens entspricht, müssen die Einflüsse auf ihre Dauerhaftigkeit so gut wie möglich verstanden sein. Dazu sind sowohl Untersuchungen zu den Degradationsmechanismen als auch die Bewertung und Weiterentwicklung von Dauerhaftigkeitsprüfverfahren notwendig; letztendliches Ziel ist dabei die sichere und zuverlässige Verwendung klimaschonender Bindemittel.