Detailergebnis zu DOK-Nr. 82158
Sicherheitsrisiko nicht motorisierter Fahrzeuge aus Sicht motorisierter Fahrzeugführender (Orig. engl.: Safety risk of nonmotorized vehicles from the perspective of motorized vehicle drivers)
| Autoren |
N. Ahmed S.S. Chowdhury Md F. Tanim D. T. Ahammed Md.A. Raihan M. Hossain |
|---|---|
| Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 17.1 Verkehrsplanung, Verkehrssicherheit, Entwurf |
Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 6, 2024, S. 738-751, 1 B, 3 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Zusammenstöße mit motorisierten Fahrzeugen (Motorized Vehicles, MVs) sind eine der Hauptursachen für Unfälle mit nicht motorisierten Fahrzeugen (Non Motorized Vehicles, NMVs) in einem heterogenen Verkehrsstrom, wie zum Beispiel in Asien. Neben der inhärenten Anfälligkeit von NMVs kann auch die Risikowahrnehmung der MV-Fahrenden gegenüber NMVs einen Einfluss auf MV-NMV-Unfälle haben. Bislang wurde diese subjektive Wahrnehmung in der Literatur jedoch kaum untersucht. Diese Studie untersucht die potenziellen Auswirkungen zahlreicher Faktoren, die mit der Risikowahrnehmung motorisierter Verkehrsteilnehmender und den betrieblichen Aspekten von NMVs in Verbindung stehen, auf Unfälle zwischen MVs und NMVs. Anhand von selbst gemeldeten Daten von 1.560 Autofahrerinnen und Autofahrern (mit Motorrad, Pkw und Bus) aus Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs mit über 10 Mio. Einwohnern, wurde ein geordnetes Probit-Modell entwickelt. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen im Kfz mit einer längeren Unfallhistorie zwischen Kraftfahrzeugen und NMVs eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, aggressiv zu werden, das Verhalten von NMV-Fahrenden als riskant einzustufen und eine negative Einstellung gegenüber solchen Fahrzeugen zu haben. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass das Buspersonal weniger Unfälle mit NMVs hat, obwohl dieses diese Fahrzeuge für strukturell unsicher hält. Darüber hinaus waren Alter, Bildung und die Wahrnehmung von Fahrbahnaufteilung, Bewegung, Haltestellen und der Häufigkeit der Fahrten der Nutzenden signifikant für die Vorhersage der Unfallhäufigkeit. Darüber hinaus waren ältere und analphabetische Fahrerinnen und Fahrer häufiger in Kollisionen mit NMVs verwickelt. Aufgrund der Verzerrung durch selbst gemeldete Daten wurden Varianzanalysen durchgeführt, deren Ergebnisse einen signifikanten Unterschied in der Risikowahrnehmung zwischen Personen mit Motorrad, Pkw und Bus zeigten. Die Risikowahrnehmung von NMVs war bei Nutzenden der Motorräder am höchsten. Die Ergebnisse dieser Studie der University of Technology in Gazipur (Bangladesch) sollen der Ebene der politischen Entscheidungen dabei helfen, die Wahrnehmung von NMVs durch Autofahrende zu verbessern und die Sicherheit von NMVs in Entwicklungsländern mit heterogenen Verkehrssystemen zu erhöhen.