Detailergebnis zu DOK-Nr. 82211
Abschätzung des Gesundheitsnutzens bei der ÖPNV-Nutzung in Deutschland
| Autoren |
A. Schmidt-Bäumler |
|---|---|
| Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Kassel: Kassel University Press, 2025, Nahverkehrs-Tage 2025, S. 36-58, 3 B, 3 T, zahlr. Q, (Schriftenreihe Verkehr H. 39, hrsg. vom Institut für Verkehrswesen)
Die Arbeit untersucht den potenziellen Gesundheitsnutzen der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Dabei wird analysiert, inwieweit die dadurch entstehende körperliche Aktivität zur Erfüllung der Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation beiträgt. Betrachtet werden das Erkrankungsrisiko pro Person pro Jahr für Depressionen, Dickdarmkrebs, Schlaganfall und Typ-2-Diabetes sowie die Gesamtmortalität in Abhängigkeit von der wöchentlichen körperlichen Aktivität. Die Ergebnisse zeigen: Mit zunehmender körperlicher Aktivität sinkt das Erkrankungsrisiko. Basierend auf dem Erkrankungsrisiko und den mit der Krankheit verbundenen Kosten pro Person pro Jahr werden die potenziellen Kosten in Abhängigkeit von der wöchentlichen körperlichen Aktivität für Personen aus dem Etappendatensatz der Mobilität in Deutschland (MiD) 2017 und dem Wegedatensatz des Mobilitätspanels 2021/2022 bestimmt. Zusätzlich werden die Personen in Nutzendengruppen eingeteilt, um zu untersuchen, ob Personen mit häufiger ÖPNV-Nutzung durch die zusätzliche körperliche Aktivität potenziell mehr Krankheitskosten einsparen können als andere Nutzendengruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere ÖV-Vielnutzende und wenig mobile Personen Krankheitskosten einsparen können. Hochgerechnet auf die Bevölkerung Deutschlands ergeben sich jährlich Einsparungen von Krankheitskosten zwischen 1,6 und 6,3 Milliarden €.