Detailergebnis zu DOK-Nr. 82210
Image "Virenschleuder ÖPNV“ – Was kann die Branche dagegen tun?
| Autoren |
N. Schneider C. Sommer |
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0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Kassel: Kassel University Press, 2025, Nahverkehrs-Tage 2025, S. 94-106, 2 B, zahlr. Q, (Schriftenreihe Verkehr H. 39, hrsg. vom Institut für Verkehrswesen)
Die COVID-19-Pandemie war ein Stresstest für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland. Sie führte zu einem massiven Fahrgastrückgang und stellte Verkehrsunternehmen sowie Aufgabenträger vor erhebliche Herausforderungen unter anderem in Betrieb, Finanzierung und Kommunikation. Während der Pandemie wurde der größte Vorteil des öffentlichen Verkehrs – die gleichzeitige Beförderung vieler Menschen auf engem Raum – zu seinem größten Nachteil und führte zu einem starken Rückgang der Nutzung von Bus und Bahn. Neben den objektiv vorhandenen Risiken, sich im ÖPNV anzustecken, musste die ÖPNV-Branche zusätzlich einer subjektiv empfundenen Risikowahrnehmung gegensteuern. Dieses wurde beispielsweise durch strenge Vorschriften (z. B. Maskenpflicht, Abstandsgebote) und schwer vermittelbare Hygienemaßnahmen (z. B. Hinweise zum Händewaschen ohne Umsetzungsmöglichkeit) negativ beeinflusst. Trotz des Übergangs von COVID-19 in eine endemische Phase bleibt das Risiko zukünftiger Pandemien hoch und das Image als Virenschleuder erhalten. Der ÖPNV muss sich daher präventiv krisenfest aufstellen und zeigen, wie sicher er auch in Hinblick auf Infektionen ist. Durch Information und Aufklärung in Form von transparenter und klarer Kommunikation können Missverständnisse vermieden und das subjektive Risiko an die Erkenntnisse der objektiven Risikobewertung angepasst werden. Daher sind für einen starken ÖPNV neben technischen Implementierungen auch kommunikative Strategien zentral, die sowohl über reale Risiken aufklären als auch Vertrauen in die Sicherheit des ÖPNV wiederherstellen.