Detailergebnis zu DOK-Nr. 82343
Der Modal Split vor, während und nach der Pandemie in der Schweiz (Orig. engl.: Modal Splits before, during, and after the pandemic in Switzerland)
| Autoren |
D. Heimgartner K.W. Axhausen |
|---|---|
| Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation Research Record (TRR): Journal of the Transportation Research Board Vol. 2678, H. 7, 2024, S. 1084-1099, 8 B, 2 T, 11 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr
Die MOBIS-Covid-Daten (Mobilitätsverhalten in der Schweiz) bieten eine einzigartige Gelegenheit, die während der Krise beobachteten Mobilitätsanpassungen in Relation zu setzen. Eine große Stichprobe wurde von vor der Krise bis Ende 2022 verfolgt. Von anfänglich 1370 Teilnehmenden, deren Zahl allmählich zurückging, nahmen rund 250 während des gesamten Untersuchungszeitraums von über zwei Jahren an der Studie teil. Die Schweiz hob ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung Mitte Februar 2022 auf und erreichte in den folgenden Monaten ein potenzielles neues Gleichgewicht. Für die Schweiz wurden deskriptive Indikatoren erstellt, um die Darstellung der Krise aus der Perspektive der Verkehrsnachfrage zu entwirren. Die deskriptiven Ergebnisse werden durch ein gemischtes multiples diskret-kontinuierliches Extremwertmodell (MMDCEV) ergänzt. Die Autoren stellen eine Verlagerung der Verkehrsmittelwahl weg von Auto und Bahn fest, wobei insbesondere der Bus seinen Anteil ausbauen konnte. Während der Boom beim Radfahren und Zufußgehen nur vorübergehend war, weist das Fahrrad nach wie vor einen leicht höheren Anteil an der zurückgelegten Strecke auf. Es gibt beobachtbare Unterschiede zwischen den Arbeitsmodellen (Homeoffice, Mischform und Büro), jedoch findet man keine Hinweise darauf, dass sich die Präferenzen wesentlich unterscheiden. Dies deutet darauf hin, dass das Arbeitsmodell die Bevölkerung entlang sozioökonomischer Dimensionen mit unterschiedlichen Mobilitätsverhalten und Verkehrsmittelpräferenzen segmentiert. Die Verkehrsmittel sind in der Welt nach der Pandemie stärker ausgelastet, was darauf hindeutet, dass die Menschen in ihrem wöchentlichen Verkehrsmittelmix weniger Verkehrsmittel nutzen, diese aber intensiver nutzen. Das Modell legt jedoch nahe, dass die Pandemie nicht als struktureller Bruch in den Präferenzen hinsichtlich der Verkehrsmittel interpretiert werden sollte. Man wird daher wahrscheinlich eine weitere Annäherung an das Gleichgewicht vor der Pandemie erleben.