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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82317

Konsumverhalten bei Lebensmitteleinkäufen und verkehrliche Erreichbarkeit: eine Typisierung von Verbraucher/-innen am Beispiel der Region Mainfranken

Autoren L. Erhard
J. Rauh
S. Rauch
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Raumforschung und Raumordnung 83 (2025) Nr. 5, S. 366-380, 6 B, 1 T, zahlr. Q

Mit der Ausdünnung des Versorgungsnetzes haben sich die Organisation des Lebensmitteleinkaufs und die Bewertung von Erreichbarkeiten verändert. Bei einer Vielfalt an Faktoren, die Einkaufsverhalten, Präferenzen und Wertungen bedingen, stellt sich die Frage nach einer Typisierung der Konsumentinnen und Konsumenten. Auf der Basis einer Haushaltsbefragung wurden clusteranalytisch drei Konsumtypen identifiziert: umweltbewusste und fußläufig orientierte, des Weiteren pragmatische, wegekoppelnde und qualitätsbewusste sowie Pkw-orientierte, auf Discounter und Supermärkte fokussierte Einkäuferinnen und Einkäufer. Die drei Typen unterscheiden sich in ihren Mobilitäts- und Einkaufspräferenzen, den Kriterien für die Wahl der Einkaufsstätte und dem Ausmaß, in dem sie wohnortnahe Geschäfte nutzen. Während der umweltbewusste Typ häufig kleinere, regionale Geschäfte bevorzugt und viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, dominiert bei den anderen beiden Gruppen die Nutzung des Pkw. Besonders der pragmatische Typ koppelt Einkaufswege mit anderer Aktivität, etwa dem Arbeitsweg. Die Ergebnisse zeigen, dass der Rückgang wohnortnaher Geschäfte insbesondere umweltbewusste und nicht-motorisierte Konsumentinnen und Konsumenten betrifft. Dieser Ansatz ermöglicht eine Segmentierung von Befragten nicht nur anhand ihres Einkaufsverhaltens, sondern zusätzlich auch aufgrund ihres Mobilitätsverhaltens sowie ihrer subjektiven Bewertungen.