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Detailergebnis zu DOK-Nr. 82305

Datenbank von Brückensperrungen – Erstellung und Potenzial

Autoren D. Proske
A. Oudin
Sachgebiete 1.5 Straßendatenbank
15.0 Allgemeines, Erhaltung

Bauingenieur 100 (2025) Nr. 10, S. 289-296, 13 B B, 3 T, zahlr. Q

Im Rahmen einer Forschungsstudie wurde aus öffentlich zugänglichen Datenquellen (kein direkter Zugriff auf Brückendatenbanken großer Infrastrukturbetreiber) für die Länder Deutschland, Frankreich, Schweiz und mit wenigen Beispielen Österreich eine Datenbank von Brückensperrungen erstellt. Die Datenbank umfasst zurzeit ca. 160 Einträge (aus dem Zeitraum 2000 bis 2025) mit bis zu 30 Variablen, wobei nicht für alle Sperrungen alle Variablen vorliegen. Die Auswertung der vorliegenden Daten erfolgte hinsichtlich der zeitlichen Entwicklung (bspw. deutliche Zunahme der Brückensperrungen seit dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua), der geografischen Zuordnung, der Baustoffe, der Brückentypen und -nutzung sowie der Arten, Dauer und Ursachen der Sperrung. Die Datenqualität wird kritisch hinterfragt, weil überproportional viele Sperrungen für die Schweizer Brücken erfasst wurden, obwohl sich zum Beispiel der mittlere Brückenzustand in Deutschland ungünstiger darstellt. Daher wird eine Korrektur der Daten diskutiert. Weiter dominieren Sperrungen von Straßenbrücken und von Brücken aus Spannbeton. Die erfassten Brückensperrungen umfassen eine Sperrzeit von wenigen Stunden bis zu knapp 1500 Tagen. Abschließend erfolgt eine Abschätzung des Zusammenhangs zwischen Sperrungen und Einstürzen. Insgesamt möchte der Beitrag das Potenzial einer solchen Datenbank aufzeigen, da ein Ausbau der Stichproben (ausgegangen wird von insgesamt ca. 440.000 Brücken im Bestand in Deutschland, Frankreich und der Schweiz) für eine qualitativ hochwertige Auswertung zwingend erscheint.