Detailergebnis zu DOK-Nr. 82313
A45-Talbrücke Rinsdorf: Brückenverschub der Superlative
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5.1 Autobahnen 15.3 Massivbrücken |
Deutsches Ingenieurblatt (2025) Nr. 5, S. 39-41, 5 B
Im Juni 2025 wurde ein Stück Baugeschichte geschrieben: Das östliche Teilbauwerk der A 45-Talbrücke Rinsdorf wurde erfolgreich in seine finale Position verschoben – inklusive der Pfeiler und Fundamente. Der Querverschub in dieser Größenordnung gilt in Deutschland als Premiere. Der Querverschub des östlichen Teilbauwerks der Talbrücke Rinsdorf stellte eine ingenieurtechnische Herausforderung dar – nicht zuletzt wegen der enormen Masse und Länge des Bauwerks: Rund 485,5 Meter wurden seitlich verschoben, einschließlich Pfeilern und Fundamenten. Damit dies überhaupt möglich war, kam ein maßgeschneidertes Verschubsystem zum Einsatz. Das erste Teilbauwerk der neuen Talbrücke Rinsdorf wurde in Seitenlage neben dem bestehenden, einteiligen Ursprungsbauwerk errichtet. Nach dessen Sprengung vor rund drei Jahren erfolgte an gleicher Stelle der Neubau des zweiten Teilbauwerks. Exakt 20 Meter und 59 Zentimeter rückte die Brücke nach Südwesten vor. Der erfolgreiche Querverschub der Talbrücke Rinsdorf hat nicht nur technische Maßstäbe gesetzt – er zeigt auch, welche Bedeutung innovative Bauverfahren für die Zukunft der Autobahninfrastruktur haben. Das eingesetzte Verfahren erlaubt es, Brückenbauwerke mit minimaler Beeinträchtigung des laufenden Verkehrs zu erneuern. Durch präzise Planung und interdisziplinäre Zusammenarbeit wurden Risiken minimiert und zugleich neue Standards definiert.