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Detailergebnis zu DOK-Nr. 29035

Probleme bei der Verwendung von Füllern im bituminösen Straßenbau

Autoren J. Weber
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.5 Naturstein, Kies, Sand

Straße und Verkehr (1980) Nr. 9, S. 378-383, 4 B, 6 Q

Die häufigsten gesteinsbildenden Mineralien und ihre Eigenschaften, die für die Füllerqualität wichtig sind, sind übersichtlich dargestellt. Vorsicht wird bei der Verwendung von gemahlenen Füllern aus hermikristallinen Eruptivgesteinen, wie gewissen Alkalibasalten oder Porphyren, Porphyriten und Trachyten empfohlen. Diese Gesteine sind oft besonders reich an glasig-amorpher Feldspatmasse, die witterungsunbeständig ist. Sie verwittern deshalb relativ rasch, vor allem entlang von Mikrorissen, Zerrüttungsflächen, Kluftflächen und porösen Diskontinuitäten, wobei die Feldspatmasse serizitisiert oder kaolinitisiert wird. Es entstehen dabei Tonmineralien wie Glimmer sowie glimmerartige Tonmineralien (Illite). Beläge, die mit solchen Materialien hergestellt werden, werden gegen Wassereinwirkung als unbeständig eingestuft. Vor der Verwendung stark poröser Füller wird gewarnt wozu die meisten vulkanischen Tuffablagerungen, viele Kalktuffmaterialien, Flugaschen, Kohleaschen, gemahlene Schlacke und Ziegelsteine sowie geschlämmte Kieselsäure zählen. Es wird von Beobachtungen berichtet, daß stark poröse Füller manchmal von physisorbiertem Wasser eine Emulgierung des Bindemittels verursachen können. Das emulgierte Bitumen kann dann leicht aus dem Belag ausgewaschen werden, wobei dieser ausmagert. Ausgeprägte Treibwirkungen werden den Erdalkalioxiden zugeordnet. Calcium- bzw. Magnesiumoxid hydratisieren leicht zu Kalkhydrat und Magnesiumhydrat und erfahren dabei eine 1,7- bzw. 2,2fache Volumenzunahme, was z. B. bereits bei 1 Gew.- % Calciumoxid zu Treibrissen führen kann.