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Detailergebnis zu DOK-Nr. 29335

Theoretische und praktische Untersuchungen zur Lüftung von Straßentunnel

Autoren W. Pokorny
H.H. Weiss
I. Krönke
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
15.8 Straßentunnel

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 171, 1981, 200 S., zahlr. B, 4 T, 30 Q

Ziel des Forschungsvorhabens war die Ermittlung von exakten Auslegungsdaten für die Lüftung von Straßentunneln, wobei das Augenmerk auf die aerodynamischen Verhältnisse gelegt wurde. Die möglichen Lüftungssysteme wurden einer eingehenden Untersuchung unterzogen und deren Vor- und Nachteile gegenübergestellt. Ein Vergleich der Eigenschaften dieser Lüftungssysteme zeigt, daß der Aufwand für eine Vollquerlüftung nicht immer gerechtfertigt erscheint. Eine unterteilte Halbquerlüftung (kontinuierliche Frischlufteinblasung, aber Absaugung der mit Schadstoffen angereicherten Luft an einer oder mehreren Stellen über Schächte) zeigt etwa alle Vorteile einer Vollquerlüftung bei im allgemeinen wesentlich geringeren Bau- und Betriebskosten. Es zeigte sich auch, daß die hinsichtlich der Bau- und Betriebskosten für kurze Tunnel besonders interessante Längslüftung häufiger - vor allem bei in Richtungsverkehr befahrenen Tunneln mit Vorteil anzuwenden wäre. Besonders ausführlich wurde die strömungstechnische Berechnung von Lüftungsanlagen behandelt, wobei insbesondere die aerostatischen Einflüsse, die Kolbenwirkung der Fahrzeuge, die Druckänderung infolge Wärmezufuhr, die Druckverluste und die meteorologischen Verhältnisse berücksichtigt wurden. Es wurde u. a. auch der Verlauf der Schadstoff- und der Sauerstoffkonzentration bei verschiedenen Lüftungssystemen und auch während eines Lüfterausfalles untersucht. Es zeigte sich daß sich bei Lüftungssystemen mit kontinuierlicher und ausschließlicher Absaugung Zonen mit sehr hoher Schadstoffkonzentration ausbilden, unabhängig von der Starke der Absaugung. In bereits in Betrieb befindlichen Tunneln wurden Messungen durchgeführt. Diese hatten das Ziel, die Strömungsverlustbeiwerte in den Luftkanälen und im Verkehrsraum zu bestimmen. Es wurde aber auch versucht, Meßverfahren zu entwickeln, die zur routinemäßigen Prüfung von Tunnellüftungsanlagen eingesetzt werden können. Die Frage nach dem Ort der Frischlufteinblasung wurde mittels Rauch- und Brandversuchen mit geringen Brennstoffmengen untersucht. Diese haben gezeigt, daß zwischen einer "Einblasung oben" und einer "Einblasung unten" kein gravierender Unterschied in der Lüftungswirkung besteht. Bei Bränden mit Energieumsätzen von etwa 10 000 kcal/min scheint sogar jede Art von Lufteinblasung von Nachteil.