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Detailergebnis zu DOK-Nr. 30116

Medizinische Wirkungen von Umweltlärm auf den Menschen

Autoren S. Rehm
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Beiträge zur Umweltgestaltung B 13, 1979, S. 44- 49, 3 B, zahlr. Q

Nach demoskopischen Umfragen und sozialwissenschaftlichen Untersuchungen fühlen sich je nach Lärmquelle 2/3 der Befragten durch Lärm gestört. An erster Stelle steht der Straßenverkehrslärm und hier vor allem der Lärm von Lastwagen. Dann folgen Fluglärm, Gewerbelärm, Nachbarschaftslärm. Der Bericht zeigt auf, daß der Schall nicht nur über das Trommelfell die Hörrinde erreicht, sondern auch in das Zwischenhirn geleitet wird. Von dort her werden die Organe in einen Zustand der erhöhten Aktivität und Leistungsbereitschaft versetzt, also angespannt. Wenn wegen eines anhaltenden Schaliereignisses eine Entspannung verhindert wird, führt das zu Auswirkungen auf die Gesundheit. Physioiogische Wirkungen lassen sich durch empirische Beobachtungen feststellen. Als einzige Lärmkrankheit spezifischer Art ist die Schwerhörigkeit bekannt, die jedoch erst bei Schallpegeln über 85 dB (A) beginnt. Bei den Schlafstörungen durch Lärm sind Primärreaktionen (Abnahme des Tiefschlafs, Änderung der Herzfrequenz) und Folgereaktionen zu unterscheiden. Die Aufwachwahrscheinlichkeit liegt bei Maximalpegeln von 64 dB (A) innen; bei Mitteiungspegeln etwa bei 38 dB (A). Unterhalb von 38 dB (A) sind keine Reaktionen zu erwarten. Eine Richtwertfindung für die zulässige Lärmbelastung orientiert sich am Normalmenschen. Bezieht man auch die kritische Gruppe, also die leichter Anfäliigen mit ein, können die Richtwerte erheblich nach unten abrutschen.