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Detailergebnis zu DOK-Nr. 29970

Messungen an der Versuchsstrecke "Hocheinbau mit durchgehend bewehrten Betondecken" bei Sittensen

Autoren J. Eisenmann
D. Birmann
Sachgebiete 11.1 Berechnung, Bemessung, Lebensdauer
12.2 Betonstraßen

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 290, 1980, S. 19-39, zahlr. B, Q

Eine 16 cm dicke, durchgehend bewehrte Betondecke mit elastischer Plattenkoppelung und gesteuerter Rißbildung kam bei der Erneuerung einer Autobahn zur Anwendung. Sie wurde unter Zwischenschaltung einer Gleitschicht im Hocheinbau ausgeführt, nachdem die alte Decke unterpreßt worden war. Die vier je 1,5 km langen Abschnitte der Versuchsstrecke unterscheiden sich hinsichtlich der Bewehrung (Rundstahl oder Baustahlmatten) und der Gleitschicht (bituminöse Tragschicht oder Kunststoff-Folie). Um das Verhalten dieser Bauweisen beurteilen zu können, wurden im Rahmen dieses Forschungsauftrages die 1974 mit dem F.A. 8.005 begonnenen Einsenkungs- und Fugenmessungen in diesen vier Abschnitten fortgesetzt. Durch den Hocheinbau wurde die Einsenkung in Plattenmitte um 50 bis 75 % reduziert. Mit zunehmender Liegedauer wurde an allen Abschnitten eine Zunahme der Einsenkung und eine Abnahme des Wirksamkeitsindex von 90 % auf 60 bis 80 % gemessen. Aus einem Vergleich von theoretisch berechneten (nach Westergaard und Eisenmann) und experimentell ermittelten Einsenkungswerten kann geschlossen werden, daß Risse und Fugen in der alten, unterpreßten Decke die Biegesteifigkeit um 50 % reduzieren, und mit dem Näherungsverfahren der Einfluß von Rissen in der alten sowie Fugen in der neuen Decke hinreichend genau erfaßt werden kann. Die Messungen zeigten, daß eine gleichmäßige Fugenöffnung zu erreichen ist, wenn der Bitumenanstrich an der Längsbewehrung im Bereich der Fugen eine ausreichende Dicke aufweist. Aufgrund der Beobachtungen sind die Fugen gegen eine Streusalzeinwirkung mit einer Heißvergußmasse gut abzudichten, um eine Korrosion der Bewehrung und damit eine Schädigung der Konstruktion zu vermeiden.