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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39345

Abgasreinigung bei Tunnelanlagen

Autoren R. Pischinger
K. Pucher
G. Söllmann
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
15.8 Straßentunnel

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 384, 1990, 81 S., zahlr. B, 5 T

Da zur Zeit in keinem einzigen Straßentunnel der Welt Anlagen zur Minderung der in der Tunnelabluft enthaltenen und durch das Lüftungssystem in die Umgebung ausgeblasenen Schadstoffkomponenten installiert sind, wurde zwischen Mai 1986 und Dezember 1989 dieses Forschungsprojekt über eine mögliche Abluftreinigung bei Straßentunnelanlagen durchgeführt. Bei den zu reinigenden Abluftkomponenten handelt es sich um Stickoxid (NO Index x), wobei NO Index x in der Tunnelabluft vorwiegend aus Stickstoffmonoxid (NO) und zu einem kleinen Anteil aus Stickstoffdioxid (NO Index 2) besteht, Kohlenmonoxid (CO), Schwefeldioxid (SO Index 2), Staub- und Rußpartikel sowie um die Schwermetalle Blei (Pb) und Cadmium (Cd). Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse über mögliche zur Tunnelabluftreinigung geeignete Verfahren unter Berücksichtigung der Gefährlichkeit, der Entsorgung oder Wiederaufbereitbarkeit der dafür verwendeten Materialien sowie der dadurch anfallenden Kosten (Materialkosten, Gebläsemehrleistungskosten infolge des zusätzlich zu überwindenden Druckverlustes usw.) sollten zusammengefaßt werden und später in den Bau einer Pilotanlage einfließen. Die zu diesem Zweck benötigte und gebaute Versuchsanlage wurde vorerst im Labor, später im Windenhaus über dem Südschacht des Plabutsch-Tunnels installiert. Tabelle 2 zeigt einen Überblick der zur Abluftreinigung verwendeten Verfahren (Materialien) sowie die damit anfänglich (zwischen 0 und 5 Betriebsstunden) erzielten Abscheideraten. Daraus ist ersichtlich, daß sich für die partikelförmigen Abluftkomponenten ein Abscheidewirkungsgrad von 70 bis 75 % ergab, bei den gasförmigen Komponenten, NO Index 2 und SO Index 2, ähnlich gute Abscheidewirkungsgrade ereicht wurden, die Abscheidung von NO und CO jedoch beträchtliche Schwierigkeiten bereitete. Am vielversprechendsten waren Versuche mit Niedertemperatur-Oxydationskatalysatoren, da damit für alle geforderten Abluftkomponenten entsprechende Abscheideraten erzielt wurden. Jedoch zeigte auch hier ein Dauerversuch, daß es sich bei den sehr guten Abscheidewirkungsgraden um Adsorptionsvorgänge an der Katalysatoroberfläche handelt.