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Detailergebnis zu DOK-Nr. 61771

"Lob und Tadel": Wirkungen des Dialog-Displays

Autoren B. Schlag
P. Butterwegge
J. Stern
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., Unfallforschung der Versicherer, 2009, 48 S., 23 B, 9 T, zahlr. Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. VV 01). - ISBN 978-3-939163-23-7 -7

In diesem Abschlussbericht werden theoretische Hintergründe der Wirkungsweise des Dialog-Displays ausgeführt und die Ergebnisse von umfangreichen Geschwindigkeitsmessungen und Befragungen beim Einsatz von Dialog-Displays präsentiert. An vier Standorten in Berlin wurden die Wirkungen von insgesamt acht Dialog-Displays auf das Geschwindigkeitsverhalten von Fahrzeugführern untersucht und an zwei dieser Standorte wurden Fußgänger zur Wahrnehmung des Fahrverhaltens der Kraftfahrer und zur Wahrnehmung der eigenen Sicherheit beim Queren der Straße befragt. Es wurde angenommen, dass der Einsatz des Dialog-Displays verschiedene verhaltenswirksame Mechanismen wie Aufmerksamkeitslenkung, soziale Vergleichsprozesse und Lernprozesse beeinflussen kann und so einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit leistet. Bei Einsatz des Dialog-Displays an den untersuchten Standorten wurden bedeutsame Verhaltensänderungen bei den Fahrzeugführern beobachtet, die für die gesamte Untersuchungsphase stabil blieben. Je nach Einsatzort verringerten sich in der Untersuchungsphase die Geschwindigkeitsparameter (V(Index mittel), V(Index 85) um 1,8 bis 6 km/h. Der prozentuale Anteil der Kraftfahrer, der die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit (V(Index zul.)) überschritt, verringerte sich deutlich, meist auf die Hälfte und in einem Fall auf ein Drittel des Ausgangswerts. Die Geschwindigkeitsreduktionen fallen in den besonders verkehrssicherheitsrelevanten oberen Geschwindigkeitsbereichen besonders deutlich aus.