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Detailergebnis zu DOK-Nr. 37028

11. Straßenbautagung der Kammer der Technik (KDT) - Arbeitsgruppe 3: Verkehrsplanung, Verkehrsorganisation und Verkehrstechnik

Autoren E. Spranger
Sachgebiete 0.3 Tagungen, Ausstellungen
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Straße 28 (1988) Nr. 9, S. 268-274, 8 B, 4 Q

In 18 Beiträgen zur 11. Straßenbautagung der DDR im Februar 1988 wurden die Erfahrungen mit verkehrstechnischen Neuerungen in 11 Städten der DDR und der Stand der Planungsmethoden für den Straßenverkehr bei der Umgestaltung innerstädtischer Wohn- und Zentrumsgebiete zur Sprache gebracht. Es wurde dem Zellenprinzip bei der Erschließung der Stadtzentren das Wort geredet, mit der Maßgabe Durchgangsverkehr fernzuhalten. Auch der ruhende Verkehr soll mittels Parkplatzrestriktionen, insbesondere für den Berufspendlerverkehr, zur Verbesserung des Wohnumfeldes beitragen. Die flächenwirksame Verkehrsberuhigung, die man lieber Verkehrsentflechtung nennen möchte, soll durch verkehrsordnende, verkehrssteuernde und bauliche Einzelmaßnahmen erreicht werden. Man strebt keine Extremlösungen an und ist überzeugt, daß die angestrebten Ziele sich einer mathematischen Erfassung und Bewertung entziehen. Jeder Fall läge anders. Ein Teilthema bildete die Verkehrsverbesserung durch Bevorrechtigung des ÖPNV, wofür die Einrichtung einer Busschleuse in Rostock als ein Beispiel herangezogen wurde. Hierunter fiel auch der Einsatz von Dreikammersignalen für die Straßenbahn und die Anregung, gegebenenfalls komplizierte Straßenbahnknoten aus dem Koordinierungsverband herauszunehmen und sie separat zu steuern. Es wurden auch Vorschläge und Forderungen zur Förderung des Radverkehrs gemacht. Interessant dabei ist, daß auch in der DDR die Führung der einseitigen Radwege über komplexe Knotenpunkte als ungelöst gilt. Die dem Tagungsbericht vorangesetzten prinzipiellen verkehrspolitischen Zielsetzungen scheinen sehr umfassend und nicht immer wiederspruchsfrei zu sein.