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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79727

Virtual Reality-Anwendung zur Analyse der Sichtbarkeit von Straßenmarkierungen (Orig. engl.: Virtual reality application on road markings’ visibility analysis)

Autoren C.-P. Chou
P.-H. Huang
A.-C. Chen
Y.-X. Lee
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.6 Fahrbahnmarkierungen

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 11, 2021, S. 460-471, 14 B, 5 T, 19 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Die wichtigste Funktion von Straßenmarkierungen besteht darin, die Verkehrsteilnehmenden zu leiten; daher spielt ihre Sichtbarkeit in Bezug auf die Retroreflexivität (RL) eine wesentliche Rolle für die Leistung der Markierungen bei Nacht. Es wurden für die Untersuchung in Taiwan Feldversuche durchgeführt, um die akzeptablen Mindestwerte für das Rückstrahlvermögen von Markierungen zu ermitteln. Feldstudien sind jedoch in der Regel mit einem hohen Zeit-, Personal-, Platz- und Budgetaufwand verbunden. In dem Beitrag wird eine vorläufige Studie vorgestellt, bei der Techniken der virtuellen Realität (VR) eingesetzt wurden, um eine immersive Fahrumgebung für die RL-Analyse gelber Markierungen zu schaffen. Ziel ist es, die minimal erforderliche Sichtbarkeit von Markierungen, insbesondere für ältere Personen, während der Fahrt bei Nacht zu bewerten. Das im VR-Modell erzeugte Helligkeitsmerkmal simuliert nicht das optische Verhalten der Glasperlen der Markierung, sondern die Sichtbarkeit der Markierung in Abhängigkeit von der Erkennungsweite bei jeder Testfahrt. Dies ist eine alternative Methode, um die Feld-RL und das VR-Simulationsmodell durch die äquivalenten Erfassungsentfernungen zu korrelieren, die von den Beobachtenden aufgezeichnet wurden, die sowohl an den Feld- als auch an den VR-Fahrversuchen teilnahmen. Die Beziehung zwischen der RL der Feldmarkierungen, 80 bis 130 mcd/m²/lx, und der Helligkeit der simulierten Markierungen wurde erfolgreich hergestellt, wobei die RL zwischen 80 und 130 mcd/m²/lx liegt. Die Studie umfasst drei Altersgruppen, nämlich 20-30, 40-50 und 60+ Jahre, mit jeweils 30 Personen pro Gruppe. Die Simulationsstudie ergab, dass das Verhalten in Bezug auf die Reaktionszeit in hohem Maße von der Altersgruppe abhängt, nicht aber von der Fahrgeschwindigkeit oder der RL. Die durchschnittlichen Reaktionszeiten für die drei Altersgruppen betragen 0,438 s, 0,499 s beziehungsweise 0,522 s. Allerdings wurde die Wahrnehmungsreaktionszeit von 2,5 s bei der Berechnung der erforderlichen RL für Markierungen berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die minimal erforderliche RL für gelbe Markierungen mit der Fahrgeschwindigkeit ansteigt und dass 80 mcd/m²/lx für 50 km/h und 130 mcd/m²/lx für 65 km/h erforderlich sind, um die 85 Perzentile der Autofahrer in Taiwan zufrieden zu stellen.