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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79744

Forschungsprojekt SERFOR, Teilprojekt TP1: Forschung Humanfaktoren und Synthese (Forschungsprojekt SVI 2016/006)

Autoren H. Schüller
M. Hackenfort
S. Diener
C. Cordin
M. Ghielmetti
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
0.8 Forschung und Entwicklung

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2023, 159 S., 21 B, 25 T, 202 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1758)

Das Forschungspaket SERFOR (Self Explaining (Roads) and Forgiving Roads) behandelt das Thema der selbsterklärenden und fehlerverzeihenden Straße. Mit dem Forschungspaket verfolgt das Bundesamt für Straßen der Schweiz das Ziel, konkrete und praxistaugliche Maßnahmenansätze für selbsterklärende und fehlerverzeihende Straßengestaltung und -signalisierung bereitzustellen. Anhand von drei Teilprojekten (TP) sollen ausgehend von verkehrspsychologischen Erkenntnissen auch der Handlungsbedarf für Innerorts- und Außerortsstraßen in der Schweiz aufgezeigt werden. Im Teilprojekt 1 werden zuerst die inhaltlichen Grundlagen der Humanfaktoren aus Sicht der Psychologie beschrieben. Im Anschluss werden dann in zwei Teilprojekten (TP2: Innerortsstraßen und TP3: Außerortsstraßen) die Humanfaktoren aus Sicht der Projektierung (konkrete Umsetzungen) sowie deren Verbreitung im Bestandsnetz untersucht. Abschluss bilden dann Empfehlungen zum gegebenenfalls notwendigen Anpassungsbedarf für die derzeitige Praxis der Straßenprojektierung. Im Rahmen einer Synthese (auch TP1) werden dann die Ergebnisse aus den beiden Teilprojekten zusammengeführt und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet. Grundlage für die Beschreibung von Humanfaktoren stellen Modelle zur Beschreibung der Fahraufgabe beziehungsweise des Lenkenden sowie der Gehaufgabe dar. Diese Modelle werden unterschiedlich, aber immer in verschiedenen Ebenen gegliedert, welche sich teilweise gegenseitig beeinflussen. Randbedingungen ergeben sich aus den externen Faktoren Fahrzeug, Umgebung und Verkehrsteilnehmende. Im Fokus stehen vor allem primäre Fahraufgaben. Sekundäre Fahraufgaben, wie Blinken, sowie tertiäre Fahraufgaben, wie nebenbei telefonieren, spielen eher am Rande eine Rolle. Die primäre Fahraufgabe lässt sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen. Für die Beschreibung der Humanfaktoren wurde ausgehend vom Umgang mit Informationen der Verkehrssituation die Differenzierung nach Informationsaufnahme, -verarbeitung und -umsetzung gewählt. Darauf aufbauend wurden Anforderungen an sensorische, kognitive und motorische Leistungsfähigkeit der Verkehrsteilnehmenden vertieft. Bezogen auf die Sensorik – also die Aufnahme von Information aus dem Verkehrsumfeld – stellt der visuelle Kanal mit rund 90 % den wichtigsten Teil der Wahrnehmung.