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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79599

Digital in die Mobilitätswende: Ansätze zur Förderung multimodaler Mobilitätsplattformen und datengestützter Verkehrsplanung

Autoren P. Schneider
T. Koska
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
0.11 Datenverarbeitung
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung, 2023, 63 S., 10 B, zahlr. Q (Policy Paper). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.boell.de

Eine transparente, öffentlich koordinierte und datensichere Nutzung von Mobilitätsdaten kann die Mobilitätswende substanziell voranbringen. Die Weiterentwicklung von MaaS-Plattformen und kommunalem Mobilitätsmanagement bietet dafür große und schnell realisierbare Potenziale. Die EU und die Bundesrepublik streben einheitliche Plattformen an, um den Umstieg vom Auto auf Mobilitätsdienstleistungen in Verbindung mit Öffentlichem Verkehr, Fuß- und Radverkehr zu fördern und so Städte und Klima zu entlasten. Die Gesetzgebung bleibt jedoch zögerlich und die Umsetzung Stückwerk. In Deutschland etablieren viele öffentliche Verkehrsunternehmen lokale Mobilitätsplattformen auf der Basis von White-Label-Softwarelösungen oder Eigenentwicklungen. Auch kommerziell organisierte Akteure bringen sich verstärkt in den Markt ein. Mit FreeNow hat sich ein Anbieter etabliert, der E-Bikes, E-Scooter, E-Roller, Carsharing, Taxis und Ridehailing verschiedener Anbieter integriert. Inzwischen ist mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch der erste Verkehrsverbund dabei – wodurch hier eine sehr attraktive, überregionale Plattform entsteht. Aufgrund der starken Netzwerkeffekte im Plattformgeschäft ist ohne staatliche Eingriffe die Entwicklung einer monopolistischen oder oligopolistischen Marktstruktur wahrscheinlich, in der sich einer oder wenige Plattformen den Markt untereinander aufteilen und Marktmacht sowohl gegenüber Mobilitätsdienstleistern als auch gegenüber Kundinnen und Kunden entwickeln. Im Worst-Case-Szenario für Umwelt- und Datenschutz sowie inklusive Mobilität würden die privaten Plattformen die bequeme Nutzung automobilbasierter Mobilitätsdienstleistungen erhöhen, diese zum Mittelpunkt weiterer Dienstleistungen machen und so den ÖPNV zurückdrängen. Es ist eine Herausforderung für die Politik, die Mobilitätswende voranzutreiben, dabei gleichzeitig Innovation und Wettbewerb sicherzustellen und kleinere Kommunen mit geringen Ressourcen nicht abzuhängen.