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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79530

Bayes'scher Ansatz zur Entwicklung kontextbezogener Sicherheitsfaktoren für Mittelstreifen auf vierstreifigen Landstraßen (Orig. engl.: Bayesian approach to developing context-based crash modification factors for medians on rural four-lane roadways)

Autoren X. Li
J. Liu
C. Yang
T.E. Barnett
Sachgebiete 5.2 Landstraßen
5.12 Straßenquerschnitte
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 9, 2021, S. 1316-1330, 4 B, 3 T, 45 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Ländliche vierstreifige Straßen bieten der Bevölkerung in ländlichen Gebieten eine wichtige Verkehrsanbindung und Mobilität. Für die Verkehrspraxis ist es eine Herausforderung, Querschnittstypen zu bestimmen, wenn sowohl Nutzen als auch Kosten berücksichtigt werden müssen. Crash Modification Factors (CMFs) werden entwickelt, um die Sicherheitseffektivität alternativer Entwürfe zu bewerten. Die Sicherheitseffektivität kann jedoch in verschiedenen Kontexten erheblich variieren. Daher zielt die Studie darauf ab, CMFs für alternative Querschnitte ländlicher vierstreifiger Straßen unter verschiedenen Bedingungen zu schätzen, die durch die Verkehrsstärke, den Lkw-Anteil und die Dichte der Zufahrten gekennzeichnet sind. Unter Verwendung von landesweiten Unfalldaten aus Georgien wurden in der Studie Sicherheitsleistungsfunktionen (Safety Perfomance Functions, SPFs) entwickelt, um die Unfallhäufigkeit für verschiedene Konstellationen vorherzusagen. Unter Berücksichtigung der Linearitäts- und Unabhängigkeitsannahmen traditioneller negativer binomialer SPFs werden in der Studie verallgemeinerte negative binomiale Modellierungsansätze nach Bayes verwendet, um diese Annahmen zu lockern, und es wird nur die Bayes-Regel zur Bildung von SPFs für die CMF-Schätzung herangezogen. Die Studie konzentrierte sich auf vier typische Querschnitte: nicht überfahrbare Mittelstreifen, Zweirichtungslinksabbiegestreifen, straßenbündige Mittelstreifen (1,2 m) und ungeteilte Fahrbahnen mit doppelten gelben Markierungen (der Basis-Querschnittsentwurf). Die Ergebnisse zeigen, dass die CMFs in den verschiedenen Kontexten erheblich variieren. Im Vergleich zum Basisquerschnitt können die Sicherheitsvorteile der anderen drei Entwürfe unter verschiedenen Verkehrs- oder Straßenbedingungen entweder positiv oder negativ sein. So wird beispielsweise festgestellt, dass straßenbündige Mittelstreifen bei einem geringeren DTV (zum Beispiel = 6 000 Fz/Tag) einen positiven Sicherheitsnutzen (CMF < 1) und bei einem höheren DTV (zum Beispiel = 15 000 Fz/Tag) einen negativen Nutzen (CMF > 1) haben. Die Ergebnisse legen nahe, dass Praktikerinnen und Praktiker zur Erhöhung der Verkehrssicherheit die Querschnittsgestaltung für verschiedene ländliche Kontexte variieren sollten.