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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79508

Ansatz mit sozialen Netzwerken zur Analyse der Stabilität und Variabilität von Fahrtentscheidungen (Orig. engl.: Social network approach to analyze stability and variability of travel decisions)

Autoren M. Puhe
J. Schippl
T. Fleischer
P. Vortisch
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 9, 2021, S. 398-407, 5 B, 2 T, 17 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Für urbane Mobilitätssysteme sind weitreichende Veränderungen zu erwarten, die durch die Digitalisierung und verschiedene andere Faktoren wie Klimafragen oder Urbanisierung ausgelöst werden. Für Forschung und Planung wird es daher immer wichtiger, die Determinanten der Variabilität und Stabilität von Fahrtentscheidungen zu verstehen. Die Motivation für die Studie war, dass in der Verkehrsforschung und in Modellierungsrahmen die Fahrtentscheidungen in der Regel aus individuellen Merkmalen und Erreichbarkeitsvariablen abgeleitet werden. Was bei einem solchen Ansatz unterrepräsentiert ist, ist die Tatsache, dass Entscheidungen auch sozial eingebettet sind. Die Autoren gehen davon aus, dass Mobilitätsmuster stark mit der Art und Weise verwoben sind, wie Menschen ihre sozialen Netzwerke gestalten. In dem Beitrag wird ein empirischer Ansatz zur Untersuchung der sozialen Einbettung von Mobilitätsentscheidungen vorgestellt und diskutiert. Die Grundannahme des Ansatzes ist, dass soziale Netzwerkkonfigurationen einen wichtigen Rahmen für das tägliche Leben im Allgemeinen und individuelle Fahrtentscheidungen im Besonderen darstellen. Die Analyse basiert auf einer dreiphasigen Interviewstudie, die in Karlsruhe durchgeführt wurde. Der analytische Ansatz zeigt, dass ein erheblicher Teil der Fahrten nur lose an die verallgemeinerten Fahrtkosten gekoppelt ist. Stattdessen beeinflusst der Motivationsgrad, der mit bestimmten Beziehungen verbunden ist, weitgehend die Fahrtbereitschaft und die relative Stabilität des Alltagslebens. Beziehungen, die die Menschen innerlich befriedigen oder ihnen sehr vertraut sind, scheinen sehr beständig zu sein. Außerdem scheinen Beziehungen, die ein gewisses Maß an Flexibilität bieten, veränderbar zu sein, wenn auch nicht unbedingt in allen Dimensionen. Nur eine sehr geringe Zahl von Beziehungen scheint sowohl austauschbar als auch veränderbar zu sein.