Detailergebnis zu DOK-Nr. 80243
Funktionsbestimmung des nationalen und nachgelagerten Straßensystems unter Berücksichtigung von Verkehrsnachfrage-Effekten (Forschungsprojekt VPT_20_09A_01)
| Autoren |
L. Ostermayr S. Jakob M. Vrtic C. Weis J. von Sury |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.9 Netzgestaltung, Raumordnung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2023, 191 S., 99 B, 18 T, 48 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1761)
Auf dem nationalen Hochleistungsstraßennetz der Schweiz und dem nachgelagerten Straßennetz überlagern sich verschiedenste Ansprüche und Funktionen: Das Hochleistungsstraßennetz (HLS-Netz) dient als Rückgrat des Straßenverkehrs, auf welchem die Verkehrsbelastungen des (inter-)nationalen Personen- und Warenverkehrs gebündelt werden sollen (Funktion "Durchleiten" – Verkehrsbeziehungstyp Durchgangsverkehr). Im Bereich von größeren Agglomerationen werden die großmaßstäblichen Verkehre mit regionalen Verkehrsbeziehungen (unter anderem Pendler- und Freizeitverkehr zwischen ländlichen Regionen und Agglomerationen) überlagert (Funktion "Verbinden regional" – Verkehrsbeziehungstyp Quell-/Zielverkehr). Innerhalb von Agglomerationen nutzen teilweise noch kleinräumigere Verkehre das Hochleistungsstraßennetz, da auf diesem die Reisezeiten kürzer sind (Funktion "Verbinden lokal" - Verkehrsbeziehungstyp Binnenverkehr). Die Überlagerung der genannten Funktionen kann zu Verkehrsüberlastungen auf spezifischen Infrastrukturabschnitten oder von ganzen Regionen führen. Die Funktionsansprüche ans Nationalstraßennetz stehen zudem in Wechselwirkung mit dem Verkehrsablauf auf dem nachgelagerten Straßensystem. Auf dem nachgelagerten Straßensystem ist insbesondere auch die Multimodalität (straßengebundener ÖV, Fuß- und Radverkehr) zu berücksichtigen. Die Behebung von Kapazitätsengpässen durch Straßenausbauten ist sehr aufwendig, aus Platzgründen häufig nicht möglich und politisch/gesellschaftlich umstritten. Zudem zeigt sich, in der Schweiz wie auch in stärker MIV-geprägten Ländern, dass nachfrageorientierte Straßenausbauten aufgrund von Rebound-Effekten nicht zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung beitragen.