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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80773

Mit dem Rad oder mit dem Auto zur Uni? Ein soziologisches Modell zur Erklärung des Mobilitätsverhaltens

Autoren J. Weyer
S. Hoffmann
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Dortmund: Technische Universität Dortmund, Fakultät Sozialwissenschaften, 2023, 30 S., 7 B, 11 T, 12 Q (Soziologisches Arbeitspapier Nr. 62, 2023). − Online-Ressource verfügbar unter: https://namo.sowi.tu-dortmund.de/forschung/soziologische-arbeitspapiere

In der Verkehrs- und Mobilitätsforschung sind Konzepte verbreitet, die das alltägliche Mobilitätsverhalten auf individuelle Einstellungen oder auf die Wohn- und Lebenssituation der Menschen zurückführen und dabei Zusammenhänge zwischen Bündeln unterschiedlicher Variablen aufzeigen. Der eigentliche Entscheidungsprozess, also die alltägliche Wahl zwischen den Verkehrsmitteln Privat-Pkw, ÖV, Fahrrad usw., bleibt jedoch eine Black Box. Der Beitrag basiert auf der These, dass es erforderlich ist, den Prozess der subjektiv-rationalen Verkehrsmittelwahl zu entschlüsseln, um so zu einem vertieften Verständnis des Mobilitätsverhaltens der Menschen zu gelangen. Der Beitrag verwendet daher ein soziologisches Modell der Handlungswahl, das systematisch erklärt, wie die Entscheidungen zustande kommen, die dem manifesten Mobilitätsverhalten zugrunde liegen, das in Kapitel 3 anhand des Modal Split der Angehörigen der Universitäts-Allianz (mit 124 000 Personen) skizziert wird. Mithilfe von Daten aus dem Projekt InnaMoRuhr wird gezeigt, dass ein um Kontextfaktoren erweitertes soziologisches Handlungsmodell eine große Prognosekraft hat, da sich eine hohe Übereinstimmung zwischen modelliertem und realem Mobilitätsverhalten erzielen lässt. Dies hilft zugleich, Ansatzpunkte für Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit zu identifizieren. Kapitel 4 skizziert die Grundzüge des soziologischen Handlungsmodells, das aus der analytischen Soziologie stammt und mit zwei Faktoren arbeitet: der subjektiven Definition der Situation und den individuellen Einstellungen beziehungsweise Präferenzen. Das zentrale Kapitel 5 versucht das Rätsel aufzulösen, warum viele Menschen, die das Rad am besten bewerten, es für ihre Alltagsmobilität nicht nutzen, sondern den eigenen Pkw oder den ÖV nutzen.