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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80190

Nachhaltiger Betrieb von Straßen- und Autobahnmeistereien

Autoren S. Cypra
Sachgebiete 6.10 Energieverbrauch
16.2 Straßenmeistereien und sonstige Nebenanlagen

Straßenverkehrstechnik 67 (2024) Nr. 1, S. 19-25, 8 B, zahlr. Q

Ziel des nachhaltigen Bauens ist es, unterschiedliche Interessen von Stakeholdern in Einklang zu bringen und damit die an Gebäude gestellten vielseitigen und komplexen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen. Straßen- und Autobahnmeistereien weisen durch ihr besonderes Nutzungsprofil eine hohe Komplexität auf. Durch die besonderen und vielfältigen Aufgaben des Straßenbetriebsdiensts ergeben sich Areale, auf denen Gebäude und Hallen unterschiedlichster Nutzungen stehen. Dazu zählen: Verwaltungsgebäude, Fahrzeughallen, Werkstatt, Salzhalle, Lager und Waschhalle. Entweder werden diese Gebäude als funktionale Einzelgebäude errichtet oder in einer Kompaktbauweise umgesetzt, bei der alle Funktionsbereiche in einem Komplex zusammengefasst sind. In Meistereigehöften ist speziell durch die unterschiedlichen Nutzungen eine prozessorientierte Arbeitsweise zu unterstützen, um ein effizientes und erleichtertes Arbeiten der Mitarbeiter zu erreichen. Einerseits sind Arbeitsbereiche sinnvoll aufeinander abzustimmen, zum Beispiel die Platzierung der Stiefelwaschanlage und Ausstattung der Werkstatt. Andererseits sind Arbeitsgeräte so zu platzieren, dass sie mit wenig Aufwand eingesetzt werden können und möglichst wenig Platz benötigen. Weiterhin sind der Umgang mit den Fahrzeugen und die entsprechenden baulichen Notwendigkeiten zu berücksichtigen, zum Beispiel Vermeiden von Rückwärtsfahren und Wenden. Je nachdem, ob ein Neubau geplant ist oder es sich um eine Meisterei im Bestand handelt, sind unterschiedliche Blickwinkel notwendig. Optimal ist es, eine nachhaltig erstellte Meisterei im Betrieb weiter zu optimieren. Es zeigt sich, dass es bei Straßen- und Autobahnmeistereien als Teile des Gebäudesektors große Einsparpotenziale insbesondere im Hinblick auf Energie- und Wasserverbrauch gibt. Durch eine nachhaltige Planung und Umsetzung sowie einen nachhaltigen Betrieb einer Meisterei können in allen Bereichen Fehler vermieden werden, die zu besseren Abläufen und Einsparungen sowie Reduktion der Kosten führen. Mithilfe von Benchmarks ist man in der Lage, Ziele zu setzen und Vergleiche mit anderen Meistereien durchzuführen. Erkenntnisse aus Kontakten mit Meistereien haben gezeigt, dass bereits zahlreiche Konzepte, Maßnahmen und Ideen bestehen und diese auch umgesetzt werden. Diese Vorzeigeprojekte sind weiter anzuwenden und zu übertragen. Es ist wichtig, neben den drei Nachhaltigkeitsdimensionen auch die Querschnittsfunktionen wie zum Beispiel Prozesse zu berücksichtigen. Gerade bei Meistereien gibt es in diesem Bereich hohe Anforderungen und gute Optimierungsmöglichkeiten. Mit Nachhaltigkeitsbewertungen und -zertifizierungen können die bestehenden positiven Bemühungen aufgezeigt und erforderliche Maßnahmen identifiziert werden. Die SM Merzig wurde als erste Straßenmeisterei in Deutschland bereits mit dem Nachhaltigkeitszertifikat "Gebäude im Betrieb" der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) zertifiziert. Dadurch wurden aktuelle Gegebenheiten wie zum Beispiel Verbräuche erfasst und Ziele zur Erreichung der Klimaneutralität formuliert.