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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80168

Fahrradstraßen: Einsatzkriterien und Gestaltungsempfehlungen für die Praxis

Autoren S. Hummel
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
3.9 Straßenverkehrsrecht
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Wuppertal: Bergische Universität Wuppertal, Dissertation, 2023, V, 260 S., 76 B, 24 T, zahlr. Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://10.25926/BUW/0-135

Das Ziel der Arbeit war es, allgemeingültige Merkmale für die Gestaltung einer selbsterklärenden und funktionierenden Fahrradstraße zu erarbeiten, sowie die vorhandenen Einsatzkriterien zu überprüfen und gegebenenfalls zu erweitern. Die Vielfalt der vorhandenen Gestaltungsvarianten der Länder und Kommunen wurde in der Dissertation als Grundlage genutzt, um Merkmale herauszuarbeiten, die notwendig sind, damit Fahrradstraßen aus Sicht der Radfahrenden einen echten Mehrwert (zum Beispiel gegenüber Straße mit Tempo 30) darstellen und somit ein Verkehrsgeschehen auf Fahrradstraßen im Sinne der StVO zu fördern. Um das Ziel zu erreichen, wurden, neben einer Literaturanalyse, 26 Fahrradstraßen im Bestand ausgewählt. Dort wurde an jeweils mindestens einem Knotenpunkt und an einem Streckenabschnitt sowie am Anfangsbereich jeder Straße eine kameragestützte Verkehrsbeobachtung mit einer Dauer von 13 h durchgeführt. Weiterhin erfolgte eine Messung der Kfz-Verkehrsstärken und der Fahrgeschwindigkeiten mit Hilfe von Seitenradargeräten. Die Querschnitte wurden hinsichtlich der Flächennutzung des Radverkehrs (Gehweg, Fahrbahn, Nebeneinanderfahrten), der Verkehrsstärken (Rad, Fuß, Kfz), der gefahrenen Geschwindigkeiten (Rad und Kfz) und der genutzten Fahrlinien des Radverkehrs ausgewertet. An den Streckenabschnitten wurden Überholungen und Hinterherfahrten (Kfz/Rad) gezählt und vermessen, die sich im Sichtfeld der Kameras befanden (ca. 40 m). Weiterhin wurden Konflikte mit Fahrradbeteiligung analysiert, bei denen Verkehrs teilnehmende von anderen Verkehrsteilnehmenden gezwungen wurden, von der eigenen Fahrlinie abzuweichen. An den Knotenpunkten wurden Konfliktanalysen für die Dauer von 6 h durchgeführt. Weiterhin wurden an den Knotenpunkten auch die abbiegenden und einbiegenden Verkehrsströme erhoben. Parallel erfolgte eine Analyse der Unfalldaten. In einem dritten Schritt wurden auf Basis der Untersuchung Empfehlungen für die Planungspraxis formuliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die absolute Kfz-Verkehrsstärke in dieser Untersuchung keinen Einfluss auf die Nutzung der Fahrbahn durch den Radverkehr hat. Vielmehr konnte das Verhältnis aus Radverkehr und Kfz-Verkehr als mitentscheidend für die Akzeptanz der Fahrbahn als Führungsform identifiziert werden.