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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80142

Rettet die Bienen! Neues Grünpflegekonzept in Bayern

Autoren H. Dirnhofer
Sachgebiete 1.1 Organisation
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP
16.0 Allgemeines
0.3 Tagungen, Ausstellungen

Kolloquium Straßenbetrieb 2023, 19./20. September 2023, Karlsruhe. Köln: FGSV Verlag, 2023, USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 002/139), 13 S., 8 B

Die Bayerische Staatsbauverwaltung betreut rund 20 000 km Bundes- und Staatsstraßen. Die begleitenden Grün- und Böschungsflächen sind zwar in erster Linie unverzichtbare Bestandteile der Straße selbst, weil sie deren Standsicherheit und die Verkehrssicherheit gewährleisten. Aber sie haben darüber hinaus gleich mehrere Vorteile: Sie unterliegen im Gegensatz zu vielen anderen Flächen in unserer Kulturlandschaft keinem Nutzungs- oder Erholungsdruck. Sie müssen weder gedüngt noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Und darauf wachsen neben Bäumen und Sträuchern auch immer seltener werdende Pflanzen. Darüber hinaus ist die Straßenböschung Lebensraum für zahlreiche Tierarten, vor allem Insekten. Daher bietet das Straßenbegleitgrün beste Voraussetzungen, um dort die Artenvielfalt besonders zu fördern. Darüber hinaus können die Straßenböschungen verschiedene Lebensräume von Pflanzen und Tieren miteinander vernetzen. Entlang des Straßennetzes für die Mobilität des Menschen entsteht parallel zum Straßenrand ein weiteres Verbundsystem für Tiere und Pflanzen. Im Zuge des Volksbegehrens "Rettet die Bienen!" und das von der Staatsregierung auf den Weg gebrachte Gesamtgesellschaftliche Artenschutzgesetz, das sogenannte Versöhnungsgesetz, hat sich auch die bayerische Straßenbauverwaltung verpflichtet, bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns die Förderung der Biodiversität in den Vordergrund zu rücken. Mit dem neuen Konzept für die "Ökologische Aufwertung von Straßenbegleitflächen entlang von Bundes- und Staatsstraßen in Bayern" setzt die Staatsbauverwaltung die ökologische Pflege der Straßenbegleitflächen konkret um. Das neue Konzept unterteilt die Straßenbegleitflächen aufgrund ihrer technischen und sicherheitsrelevanten Funktion in Intensivflächen – hier steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund – und in Extensivflächen, wo ökologische Belange bei der Flächenpflege stärker berücksichtigt werden können.