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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80128

Die Flächenwende: eine kritische Bilanz aus 40 Jahren Forschung und Praxis

Autoren S. Siedentop
Sachgebiete 0.8 Forschung und Entwicklung
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
0.3 Tagungen, Ausstellungen

Flächennutzungsmonitoring XV: Daten, Methoden, Analysen. Berlin: Rhombos Verlag, 2023 (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR): IÖR-Schriften Bd. 81) S. 13-23, zahlr. Q

Die Politik flächensparender Siedlungsentwicklung reicht bis in die 1980er-Jahre zurück. Ihre Bilanz ist ungeachtet einiger Erfolge insgesamt eher ernüchternd. Relevante siedlungspolitische Ziele wie das 30-Hektar-Ziel konnten bislang nicht annähernd erreicht werden. In dem Beitrag wird argumentiert, dass hierfür systemische Ursachen verantwortlich sind, deren Überwindung mehr als nur ein instrumentelles Nachschärfen im Raumordnungs- und Bauplanungsrecht erforderlich macht. Diskutiert werden institutionelle, fiskalische, bodenrechtliche und Governance bezogene Faktoren, die zu einer anhaltend hohen Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke beitragen. Der Beitrag schließt mit einem Fazit und Überlegungen zur Effektivierung der Siedlungs- und Flächenpolitik. Ein Kernanliegen sollte dabei sein, das Konzept der Innenentwicklung als sozial-ökologisches Transformationskonzept zu qualifizieren. Wenn heute von der "Flächenwende" gesprochen wird, ist damit eine Politik von Bund, Ländern, Regionen und Kommunen gemeint, die auf eine Verringerung der Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke (auch als "Flächenverbrauch" bezeichnet) und die Erhaltung einer kompakten Siedlungsstruktur abzielt. Obwohl die öffentlichen Planungsakteure in den vergangenen Jahren diesbezüglich durchaus Erfolge verzeichnen konnten – so sank die tägliche Flächeninanspruchnahme seit 2010 um gut 30 % bei zugleich stark anziehender Bautätigkeit – wurden zentrale flächenpolitische Ziele verfehlt. Das betrifft sowohl die tägliche Flächeninanspruchnahme, die mit zuletzt über 50 Hektar nach wie vor deutlich über der politisch gesetzten Zielmarke rangiert, als auch korrespondierende Ziele wie Stabilisierung der Siedlungsdichte und die verstärkte Lenkung der Bautätigkeit in den Innenbereich.