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0805 136
Untersuchung der Rissbildung von hydraulisch gebundenen Tragschichten (HGT) unter Baustellenbedingungen
8.104
IDN 705551
Forschungsstelle Technische Universität München, Prüfamt für bituminöse Baustoffe und Kunststoffe (Prof. Dr.-Ing. R. Springenschmid)
Bearbeiter Sodeikat, C.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Juli 1997

Ziel des FE-Vorhabens war es, zu klären, inwieweit die Nachbehandlung und die Witterungsverhältnisse die Rissbildung ( Reißneigung) von HGT-Gemischen beeinflussen. Die Reißneigung der im Rahmen dieses FE- Vorhabens hergestellten HGT-Gemische wurde mit dem Reißrahmen untersucht. Maß für die Reißneigung der HGT ist die Risstemperatur. Die Reißneigung ist umso größer, je höher die Risstemperatur ist. Um die Zwangspannungen in bereits erhärteten HGT-Gemischen infolge von Feuchteänderungen zu messen, wurde ein Schwindrahmen entwickelt. In ihn wurden bereits erhärtete Probekörper eingeklebt, um die Längsspannungen infolge Austrocknungsschwinden und Quellen nach Befeuchtung zu messen. Für die Untersuchungen wurden Moränenkies 0/32 mm, Muschelkalksplitt 0/32 mm, Überschusssand 0/2 mm, 2 Portlandzemente PZ 35 F ( Werk A und B) und als Nachbehandlungsmittel eine unstabile Bitumenemulsion U 60 K verwendet. Die HGT-Gemische wurden mit Zementgehalten von 4, 0 und 6,0 M.-% ( Moränenkies und Muschelkalk) und 7, 0 und 11, 0 M.-% (Überschußsand) hergestellt. Alle Probekörper wurden auf Proctordichte verdichtet. Die Sand-HGT-Gemische wiesen eine wesentlich größere Reißneigung infolge Hydratationswärme und Schwinden auf als die grobkörnigen HGT-Gemische mit Muschelkalk bzw. Moränenkies. HGT-Gemische mit Muschelkalk hatten eine größere Reißneigung als HGT- Gemische mit Moränenkies. Die größte Reißneigung wiesen HGT-Gemische auf, die an Luft 20 Grad Celsius und 40 % r. F. austrockneten. HGT-Gemische, die durch Aufspritzen mit Bitumenemulsion gegen Austrocknen geschützt wurden, wiesen die weitaus geringste Reißneigung auf. Die Versuche im Schwindrahmen zeigten im Laufe von 1,5 Monaten bei HGT-Gemischen, die an Luft 20 Grad Celsius und 98 % r.F. austrockneten, Schwindzugspannungen von rd. 1, 6 N/ mmCUD,50,6. Nach Befeuchtung reduzierten sich die Zugspannungen innerhalb eines Tages auf rd. die Hälfte. Die Geschwindigkeit der Entwicklung und die Höhe der Schwindzugspannungen infolge Austrocknung waren bei Zementen PZ 35 F der beiden Werke A und B stark unterschiedlich.

Veröffentlichung