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0805 144
Untersuchungen zum Tragverhalten von hydraulisch gebundenen Tragschichten nach mehrjähriger Verkehrsbeanspruchung
8.098
IDN 705516
Forschungsstelle Technische Universität München, Prüfamt für bituminöse Baustoffe und Kunststoffe (Prof. Dr.-Ing. R. Springenschmid)
Bearbeiter Sodeikat, C.
Fleischer, W.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Juli 1993

Es sollte festgestellt werden, welche Eigenschaften Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln nach mehrjähriger Liegezeit aufweisen. Es wurden 17 Strecken von Bundesautobahnen, die überwiegend von außen als nicht schadhaft erkennbar waren, herangezogen. Davon hatten 8 Strecken eine Bodenverfestigung mit hydraulischen Bindemitteln ( BV), 8 Strecken eine hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT) und eine Strecke eine Betontragschicht (BT). 13 Strecken hatten eine Beton- und 4 Strecken eine Asphaltdecke. Die Untersuchungen ergaben keine prinzipiellen Unterschiede im Praxisverhalten von Bodenverfestigungen und hydraulisch gebundenen Tragschichten. Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln können eine für Entwässerungsschichten (im Sinne der RAS-Ew) ausreichende Wasserdurchlässigkeit aufweisen, aber auch nahezu wasserdicht sein. Selbst innerhalb einer Strecke kann die Wasserdurchlässigkeit um 3 Zehnerpotenzen differieren. Eine allgemeingültige Anforderung an einen Durchlässigkeitsbeiwert für diese Tragschichten ist daher nicht möglich. Entsprechend der Erfahrung zeigte sich, daß bei sandreichen Mineralstoffgemischen eine geringere Druckfestigkeit erforderlich ist, um im Frostversuch nach TP HGT-StB 86 eine Längenänderung unter 1 % zu erzielen als bei Mineralstoffgemischen nach ZTVT- StB 86/90. Das gleiche gilt für den Erosionswiderstand. Tragschichten mit höheren Druckfestigkeiten hatten i.d.R. besseren Verbund mit den Deckschichten und zeigten weniger Entfestigungen als Tragschichten mit niedrigeren Druckfestigkeiten. Außerdem war der an Bohrkernen im Laborversuch geprüfte Erosionswiderstand größer. Im Gegensatz zum Erosionsversuch war die Korrelation zwischen dem Frostversuch und Frostverhalten der Tragschichten in der Praxis unbefriedigend, da für das Praxisverhalten die Feuchteverhältnisse der Strecken maßgebend sind. Um zuverlässig einen ausreichenden Frost- und Erosionswiderstand zu erzielen bzw. Entfestigungen zu vermeiden, erscheint es sinnvoll, die Druckfestigkeitsanforderungen an Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln zu erhöhen.

Veröffentlichung