Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Laborprüfverfahrens zur Ermittlung der Raumbeständigkeit von Hausmüllverbrennungsasche ( HMV-Asche). Hierfür wurden zunächst Eignungsprüfungen für Baustoffgemische unter Verwendung von drei unterschiedlichen HMV- Aschen und drei verschiedenen hydraulischen Bindemitteln durchgeführt. Anschließend wurden die Baustoffgemische mit fünf Prüfverfahren untersucht, die sich neben der Versuchsanordnung auch in den Versuchstemperaturen unterschieden. Bei Versuchen mit Dampfbeaufschlagung sind die Dehnungen der Probekörper gegenüber Versuchen mit einer Wassertemperatur von 20 °C etwa 10 mal größer. Unabhängig von der Versuchstemperatur nehmen die Dehnungen mit steigendem Bindemittelgehalt ab. Der Bedampfungsversuch, bei dem ein Probekörper in einem Glaszylinder einer 21maligen Wechselbeanspruchung aus 16stündiger Dampfbeaufschlagung und 8stündiger Trockenlagerung unterzogen wird, erwies sich hinsichtlich Handhabung und Aussagekraft als das günstigste Prüfverfahren. Neben der Ermittlung des Einflusses auf den Bindemittelgehalt gestattet der Versuch sowohl die Differenzierung unterschiedlicher hydraulischer Bindemittel als auch unterschiedlicher HMV-Aschen. Beim Bedampfungsversuch kann darüber hinaus der Einfluß der Ablagerungsdauer von HMV-Asche auf die Raumbeständigkeit festgestellt werden.Die Ursache der Dehnungszunahme der Probekörper kann auf Ettringitneubildung, einer Reaktion von Aluminiumbestandteilen der HMV-Asche und während der Hydratation freigesetztem Calciumhydroxid und der Hydratation von Calciumaluminat zurückgeführt werden.