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0805 149
Stoffkennwerte einer HGT mit Zusatz von Bitumenemulsionen
8.152
IDN 706572
Forschungsstelle Technische Universität München, Lehrstuhl und Prüfamt für Bau von Landverkehrswegen (Prof. Dr.-Ing. G. Leykauf)
Bearbeiter Birmann, D.
Willberg, U.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 2000

Bei Verwendung eines Mischbindemittels aus Zement und Bitumenemulsion für eine hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT) wird erwartet, dass infolge der viskoelastischen Eigenschaften die Rissneigung reduziert, eine ausreichend hohe Ermüdungsfestigkeit erreicht und die Erosionsbeständigkeit verbessert wird. Die Werkstoffkennwerte einer entsprechenden Bitumen-HGT wurden ermittelt und die Auswirkungen auf die Dimensionierung untersucht. In einer erweiterten Eignungsprüfung wurden dazu zunächst Mischungszusammensetzungen mit unterschiedlichen Bindemittelkombinationen aus Zement und einer nichtionischen, zementstabilen und niedrigviskosen Bitumenemulsion untersucht und daraus die Zusammensetzung für die Prüfserie gewählt. Zur Verstärkung der viskosen Komponente wurde die Festigkeitsanforderung nach ZTVT-STB 95 nicht eingehalten. Die Druckfestigkeit von Proctorkörpern wächst nach 360 Tagen an, außerdem konnten nach dieser Zeit ein Anwachsen des dynamischen Schubmoduls und eine nahezu lineare Spannungs-Dehnungs-Linie bei Zug- und Druckbeanspruchung verzeichnet werden. Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass mit zunehmendem Alter der Einfluss der bituminösen Komponente verringert wird, die hydraulische Komponente überwiegt und eine festigkeitsstabilisierende Wirkung auftritt. Für die Bemessung bzw. Standardisierung ergaben sich keine Auswirkungen. Auf Grund des geringen Schwindens kann auf das Kerben der Bitumen-HGT verzichtet werden, wenn das Betonieren der Fahrbahndecke unmittelbar nach dem Einbau der Bitumen-HGT erfolgt. Es werden weitere Untersuchungen mit einer Erhöhung des Bitumenanteils und Reduzierung des Zementgehalts angeregt, womit die erforderliche Asphaltüberdeckung der Bitumen-HGT verringert werden könnte. Die weiteren Untersuchungen sollten im Labor und in situ erfolgen.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 71, 2001