Im Rahmen der Forschungsarbeit wurde eine Literaturauswertung über Erfahrungen mit schlacke- und flugaschegebundenen Tragschichten nach DIN EN 14227, Teil 2 und 3 in 12 Ländern durchgeführt. Auf 9 deutschen Versuchsstrecken aus den Jahren 1985 bis 1998 mit schlacke- und flugaschegebundenen Tragschichten wurden Felduntersuchungen durchgeführt. Die Tragfähigkeit wurde in den Jahren 2005 und 2006 gemessen. Zur Einordnung dieser alternativen Tragschichten in die Systematik der RStO wurde ferner der spezifische Verformungsmodul auf Grundlage der FWD-Messergebnisse ermittelt. Auf Basis chemisch-mineralogischer Daten der in Deutschland verfügbaren Flugaschen und Hüttensande wurden zusätzlich drei Hüttensande, vier Flugaschen und zwei Tragschichtbinder sowie ein Zement ausgewählt. Mit diesen Bindemitteln wurden im Labor normkonforme HGT-Mischungen hergestellt und auf Grünstandfestigkeit, Druck- und Spaltzugfestigkeit, dynamischen Elastizitätsmodul, Dauerschwellfestigkeit, Frostwiderstand, Raumbeständigkeit und Dauerhaftigkeit untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass auch unter den in Deutschland vorherrschenden klimatischen und hydrologischen Bedingungen geeignete schlacke- und flugaschegebundene Gemische ausreichend frostbeständig sind und eine hohe Langzeittragfähigkeit aufweisen. Grundsätzlich kann daher die Anwendung der europäischen Normen für langsam erhärtende schlacke- und flugaschegebundene Gemische in Deutschland empfohlen werden. Für die Dimensionierung von Straßenbefestigungen werden bei Beachtung der Untersuchungsergebnisse von 38 Tragschichtvarianten fünf Tragfähigkeitskategorien vorgeschlagen.