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0806 107
Einfluss der Zusammensetzung und der Verdichtung von Walzbeton auf die Gebrauchseigenschaften - Teil 2
8.125
IDN 706637
Forschungsstelle Landesmaterialprüfamt Sachsen-Anhalt, Zentrallaboratorium des Straßenwesens, Magdeburg (Prof. Dr.-Ing. W. Weingart)
Bearbeiter Dreßler, F.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Oktober 1996

Die Grünstandfestigkeit von Walzbeton ist Maßstab für die Befahrbarkeit des frischen Betons und maßgeblich für den Aufwand zur Herstellung der Kerben. Die Bestimmung der Grünstandfestigkeit erfolgt mit Hilfe des CBR-Versuches. Eine weitere wichtige Gebrauchseigenschaft des Walzbetons ist die Frost-Tauwechsel-Beständigkeit. Es bietet sich das Prüfverfahren nach TGL 33 433, Blatt 06, Verfahren B an, bei dem 300 kurze Frost-Tau-Wechsel durchgeführt werden und die Probekörper ständig 10 mm tief in einem Wasserbad stehen. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden der Einfluss von Zuschlagstoffen, von verschiedenen Zementen und Zementgehalten, verschiedener Verdichtungsgrade, verschiedener Wassergehalte und verschiedener Flugaschen und von Basaltmehl untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Für Schottertragschichtgemische unter Betondeckschichten wird zur Gewährleistung einer ausreichenden Befahrbarkeit vergleichsweise ein CBR-Wert von mindestens 80 % gefordert. Dieser Grenzwert wird von den meisten Walzbetongemischen auch schon bei einfacher Proctorverdichtung erreicht und zum Teil erheblich überschritten, so dass sie im frischen Zustand bedenkenlos befahren werden können. 2. In der Regel ist die Grünstandfestigkeit der Walzbetongemische mit einem Zementgehalt von 270 kg/m3 höher als bei einem Zementgehalt von 180 kg/m3. Bei Verwendung von Hochofenzement und grobkörniger Flugasche wurden die höchsten und bei Verwendung von feinkörniger Flugasche etwas geringere CBR-Werte ermittelt. 3. Die extrem hohen CBR-Werte von mehr als 200 % weisen darauf hin, dass sich bei derartigen Walzbetongemischen die Kerben nur sehr schwer durch Einrütteln herstellen lassen. 4. Unter Verwendung von Rheinkies and hergestellter Walzbeton reagiert im Vergleich zu Splittbeton infolge Ablösen des Zementleims von der Oberfläche des Kieskorns empfindlicher auf die speziellen Frostprüfbedingungen bei ständiger Anwesenheit von Wasser als der untersuchte Basaltsplittbeton. Der Zusatz von Basaltmehl verbessert die Frostbeständigkeit von Kiesbeton. 5. Bei Einsatz von RC-Splitt als Betonzuschlagstoff ergibt sich nach 300 Frost- Tau-Wechseln nur ein geringer Festigkeitsabfall, bei einfacher Proctorverdichtung tritt sogar teilweise eine Festigkeitszunahme auf. Die besten Ergebnisse werden in diesem Fall mit Portlandzement bei Zusatz von feinkörniger Flugasche erreicht. 6. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die direkte Frostprüfung in Anwesenheit von Wasser ähnlichwie bei konventionellem Straßenbeton auch bei den untersuchten Walzbetongemischen eine hohe Trennschärfe besitzt und im Bedarfsfall für Sonderuntersuchungen verwendet werden kann.

Veröffentlichung