Das Verfahren der Probenahme von Asphaltmischgut ist durch DIN 1996, Teil 2 geregelt. Die Umständlichkeit des Verfahrens und die mit seiner Anwendung verbundenen Eingriffe in den Bauablauf haben in der Baustellenpraxis dessen Anwendung vielfach verhindert. Aus diesem Grunde wurde ein automatischarbeitendes Probenahmegerät entwickelt und erprobt. Nach Optimierungsarbeiten geringen Umfangs kam das Gerät auf drei größeren normalen Baustellen, auf denen unterschiedliche Asphaltvarianten eingebaut wurden, zur Anwendung. Parallel zur automatisierten Probenahme wurden auf denselben Baustellen gleichzeitig auch Proben nach dem Prinzip der Entnahme einer Vielzahl kleinster Portionen sowie in Anlehnung an das Verfahren nach DIN 1996, Teil 2 entnommen. Unter Beteiligung von zwölf Laboratorien wurden schließlich Ringanalysen zur Überprüfung der Gleichwertigkeit der dreiProbenahmeverfahren durchgeführt. Abschließend kann gefolgert werden, daß das Prinzip der automatisierten Probenahme funktioniert. Lediglich bei schnellem Einbau größerer Mischgutmengen - also größerem Mischgutdurchsatz im Straßenfertiger - traten gelegentlich infolge Trichterbildung im Förderstrom des Mischgutes Störungen bei der Probenahme auf. Diese lassen sich jedoch vermeiden, indem die Entnahme weiter in die Mitte des Mischgutstromes vorgeschoben wird. Signifikant größere Streuungen wurden bei der automatisierten Probenahme im Vergleich zur manuellen Probenahme nur in einem von 36 Fällen gefunden. Die verfahrensbedingten Streuungen der Probenahme sind in der Regel kleiner als die von Probeaufteilung und Prüfung im Laboratorium und sehr viel kleiner als die aus der Variation des Asphaltmischgutes. In 12 von 18 Fällen entsprechen die kompositionellen Merkmale nach automatisierter Probenahme den Werten der Eignungsprüfung besser als nach manueller Probenahme. Die Anwendung des automatisierten Probenahmeverfahrens kann der Baupraxis ohne Einschränkung empfohlen werden.