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Einfluss der Verwendung von Quarzkörnungen als Poliermittel und von Granitsplitt als Kontrollgestein auf die Präzision bei der Ermittlung des PSV
6.083
IDN 708292
Forschungsstelle Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Straßenwesen mit Versuchsanstalt (Prof. Dr.-Ing. J.S. Bald)
Bearbeiter Böhm, S.
Rosauer, V.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn
Stand Abschluss: Dezember 2008

Aufgrund von Schwankungen in der Qualität und in der Verfügbarkeit der Prüfmittel für das Prüfverfahren zur Bestimmung des PSV gemäß DIN EN 1097-8 bestehen Bestrebungen, diese durch nationale Prüfmittel zu ersetzen. Als nationale Prüfmittel kommen Poliermittel aus Quarz und das Kontrollgestein "Herrnholzer Granit" in Betracht. In der Voruntersuchung wurde das nationale Kontrollgestein umfassend mineralogisch mittels Dünnschliffen und einer geochemischen Analyse untersucht. Die Poliermittel aus Quarz wurden in der Voruntersuchung hinsichtlich ihrer äußerlichen Beschaffenheit, Korngrößenverteilung und Rohdichte betrachtet. In der weiteren Voruntersuchung wurden jeweils drei Polierprüfungen mit den Poliermitteln aus Korund bzw. aus Quarz durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass sich die Polierwirkung der Poliermittel aus Quarz von der Polierwirkung des feinen und groben Korunds unterscheidet: Die bei dem Poliervorgang mit Quarz an den Prüfgesteinen durchschnittlich ermittelten PSV weisen eine größere Spannweite auf. Die Präzision des modifizierten Verfahrens war angesichts der Ergebnisse der drei Polierprüfungen als mindestens vergleichbar zu dem bisherigen Prüfverfahren zu beurteilen. Demzufolge konnte der Ringversuch unter Verwendung der nationalen Prüfmittel durchgeführt werden. An dem Ringversuch haben insgesamt 17 Prüfstellen teilgenommen. Die Prüfgesteine und die nationalen Prüfmittel wurden den Prüfstellen für die zwei durchzuführenden Prüfungen zur Verfügung gestellt. Die Erkenntnisse aus der Voruntersuchung, die unterschiedliche Polierwirkung der Poliermittel aus Quarz, werden im Ringversuch bestätigt. Daher ist neben der Anpassung des Referenzwerts des Kontrollgesteins zusätzlich eine Berechnungsformel zum Ausgleich der unterschiedlichen Polierwirkung zu ermitteln. Zur Bestimmung der Präzision wird der am nationalen Kontrollgestein zulässige Mittelwert je Straßenrad auf 54,5 ± 4 in Anlehnung an die Regelungen der DIN EN 1097-8 begrenzt. Dies führte zum Ausschluss von sechs Prüfstellen in der Auswertung. Die Wiederholgrenze und die Vergleichgrenze der an die bestehende PSV-Systematik angeglichenen PSV berechnet sich dann zu r = 2 Einheiten und R = 4 Einheiten. Verglichen mit den für das bisherige Verfahren bekannten Präzisionen, ist mit dem Einsatz der nationalen Prüfmittel eine leichte Verbesserung zu verzeichnen, insbesondere bei der Wiederholpräzision. Die nationalen Prüfmittel werden zur Anwendung empfohlen.

Veröffentlichung Informationen Forschung im Straßen- und Verkehrswesen: Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Lieferung Nr. 87, 2010 ; Bald, S.; Böhm, S.; Rosauer, V.: Einfluss der Verwendung von Quarzkörnungen als Poliermittel und von Granitsplitt als Kontrollgestein auf die Präzision bei der Ermittlung des PSV. Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2010, 116 S. (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1027). – 978-3-86509-982-2