Zurück Vor
0901 252
Gebrauchsverhalten von polymermodifizierten Bindemitteln in Deckschichten von Untersuchungsstrecken
80 303
IDN 0
Forschungsstelle Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach
Bearbeiter Halfmann, U.
Müller, K.
Schlemmer, F.J.
Auftraggeber Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Stand Abschluss: Oktober 1996

Eine Beobachtungssrecke auf der Bundesstraße 2 bei Murnau wurde 1969 gebaut und über den Zeitraum 1969 bis 1985 beobachtet. Es war die Frage der Verbesserung von Eigenschaften von Deckschichten des Straßenbaubitumens durch Zusätze hinsichtlich eines höheren Verschleißwiderstandes gegenüber Spikesreifen und geringerer Verformung infolge Beanspruchungen aus Verkehr und Klima zu klären. Auf acht Beobachtungsabschnitten wurde Asphaltmischgut mit folgenden Bindemitteln und Zusätzen hergestellt: 4 Abschnitte mit B200 unter Zusatz von Kautschuk, 2 Abschnitte mit B200 unter Zusatz von Trinidad-Naturasphalt, 2 Abschnitte mit B200 und B80. Aus mehrjährigen Verkehrszählungen erfolgte eine Einstufung der Untersuchungsstrecke in die Verkehrsklasse "sehr stark" nach TVbit 3/64, wobei ein Anteil von bis zu 37 % spikesbereiften Pkw festgestellt wurde. Das Mischgut enthielt entsprechend der Eignungsprüfung die gleiche Mineralstoffzusammensetzung von 0/8 mm. Der Bindemittelgehalt betrug 6,7 Gew.-% bis auf den Abschnitt VII (7,1 Gew.-%). Eine Kontrolle der Bindemittelgehalte am Mischgut und an Bohrkernen ergab, dass alle Werte beim Einbau am 20. Juni 1969 eingehalten worden waren, auch die Erweichungspunkte Ring und Kugel lagen unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Während der Spikesära (bis 1975) ergaben sich mittlere Dickenabnahmen bei der Deckschicht, die ca. 80 % der endgültigen Werte nach 16 Jahren Beobachtungszeit ausmachen. Die Messwerte aus Griffigkeitsmessungen mit dem SRT-Gerät lagen über dem Schwellenwert (45 SRT-Einheiten), die mit dem Stuttgarter Reibungsmesser lagen über dem jeweiligen Richtwert h. gemäß "Merkblatt über Straßengriffigkeit und Verkehssicherheit beo Nässe" ( Ausgabe 1968). Die Rautiefe stieg in der Spikesära an und nahm nach 1975 wieder ab. Aus den Vergleichen von Abschnitten mit und ohne Zusätze ergaben sich keine Unterschiede im Verschleiß-, Verformungs- und Griffigkeitsverhalten. Alle eingesetzten Bindemittel haben sich gut bewährt; insbesondere zeigten die Bitumen B200/ B80 bei den Laborprüfungen der 1985 entnommenen Bohrkerne keine signifikant stärkeren Veränderungen als B200 mit den verschiedenen Kautschukprodukten oder dem Trinidad-Asphalt.

Veröffentlichung