0901 265 | |
Einfluss der Bruchflächigkeit von Edelsplitten auf die Standfestigkeit von Asphalten | |
9.96330 | |
IDN 706723 | |
Forschungsstelle |
Bergische Universität (GH) Wuppertal |
---|---|
Bearbeiter |
Straube, E. Nösler, I. Beckedahl, H. |
Auftraggeber |
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) |
Stand | Abschluss: Juli 1997 |
Anhand einer Literaturstudie wurde der bisherige Stand der Erkenntnisse hinsichtlich des Einflusses der Bruchflächigkeit von Edelsplitten auf die Standfestigkeit von Asphalten ausgewertet. Wie der Literaturstudie zu entnehmen war, existiert z.Z. kein einheitliches Untersuchungskonzept zur Bestimmung der Bruchflächigkeit von Edelsplitten als Einflussgröße auf die Standfestigkeit von Asphalten. Prüfverfahren und Versuchsdurchführungen sowie deren Versuchsparameter wichen voneinander ab, so dass die zahlreichen Versuchsergebnisse nicht eindeutig miteinander verglichen werden konnten. Da von den relevanten Veröffentlichungen sich nur vier mit Asphalten aus Kiesedelsplitten auseinandersetzen und sich vierzehn auf Asphalttragschichten beziehen, wurde nach der Erfahrungssammlung aus dem bisherigen Stand der Prüfverfahren und Untersuchungsmethodik ein zielgerichtetes Konzept für eine Laboruntersuchung vorgeschlagen, mit der es ermöglicht werden soll, den Einfluss der Bruchflächigkeit von Edelsplitten auf die Standfestigkeit von Asphalten eindeutig zu quantifizieren und wissenschaftlich abzusichern. Es musste festgestellt werden, dass bisher in keiner Literaturstelle die Frage nach dem Einfluss der Bruchflächigkeit von Edelsplitten auf die Standfestigkeit von Asphalten wissenschaftlich haltbar und eindeutig beantwortet wurde. Bleibende Verformungen in Asphaltschichten sind auf vielfältige Einflüsse zurückführbar. Die Einflüsse, die aus der Herkunft der Mineralstoffe resultieren können, sind die Kornform, die spezifische Oberfläche, die Rauheit der Oberfläche, der Bindemittelbedarf, die Haftung zwischen Mineralstoff und Bindemittel etc..Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass alle Einflussgrößen so genau erfasst und beurteilt werden können, dass daraus zielsicher auf die Standfestigkeit eines Asphaltes geschlossen werden kann. Die Untersuchungen zum Thema Bruchflächigkeit haben, wenn die Auswirkungen auf die Standfestigkeit von Asphalten erforscht werden sollten, durchaus (je nach Anlage der Versuche) widersprüchliche Ergebnisse geliefert. Es lassen sich, wie gezeigt wurde, sowohl aus Mineralstoffen mit 100 % Bruchflächen als auch mit mehr als 50 % Bruchflächen standfeste Asphalte herstellen. Der Einfluss der Bruchflächigkeit auf die Standfestigkeit von Asphalten ist aus den bisherigen Untersuchungen allerdings nicht verifizierbar, da die Ausgangsmineralstoffe zur Erzielung unterschiedlicher Bruchflächigkeiten im Asphaltmischgut variiert wurden. Somit können sich andere petrographische und gesteinsspezifische Eigenschaften als die Bruchflächigkeit auf die Standfestigkeit der Asphalte ausgewirkt haben, wodurch eine eindeutige Ansprache der Bruchflächigkeit bezüglich der Standfestigkeit von Asphalten unmöglich wird. Was zur zielsicheren Herstellung von standfesten Asphalten fehlt, ist nicht das mehr an gebrochener Oberfläche, sondern ein Prüfverfahren und die dazugehörigen Anforderungswerte, mit denen im Rahmen der Eignungsprüfung eine zuverlässige und praxisorientierte Beurteilung der Standfestigkeit von Asphalt ermöglicht wird. Damit sollte es auch ermöglicht werden, Baustoffe und Baustoffgemische bestimmter Herkunft oder Zusammensetzung auf deren Eignung zur Herstellung standfester Asphalte zielsicher zu beurteilen. |
|
Veröffentlichung | Beckedahl, H.; Nösler, I.; Straube, E.: Einfluß der Bruchflächigkeit von Edelsplitten auf die Standfestigkeit von Asphalten. Berichte der BASt, Teil Straßenbau, H. 19, 1999, 93 S. |