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0903 152
Eignung von AKR-geschädigtem Beton als Recycling-Baustoff für den Straßenbau
AiF 306 D
IDN 706229
Forschungsstelle Ruhr-Universität Bochum, Institut für Straßenwesen und Eisenbahnbau (Prof. Dr.-Ing. K. Krass)
Landesmaterialprüfamt Sachsen-Anhalt, Zentrallaboratorium des Straßenwesens, Magdeburg (Dr.-Ing. W. Weingart)
Bearbeiter Dreßler, F.
Radenberg, M.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: August 1993

In den neuen Bundesländern sind viele Betonfahrbahnplatten des dortigen Autobahnnetzes zum Teil stark beschädigt. Bei der Schadensursache ist besonders zu beachten, dass in der ehemaligen DDR vielfach Grauwacke als Betonzuschlag im Grobkornbereich eingesetzt wurde, die im Verdacht steht, Alkali-Kieselsäure- Reaktionen ( AKR) auslösen zu können. Mit dem vorliegenden Forschungsprojekt sollte untersucht werden, ob ein Betonaufbruchmaterial aus so geschädigten Fahrbahnplatten grundsätzlich als RC-Baustoff verwendbar ist. Eine Verwendbarkeit solcher vermeintlich AKR-geschädigter Betonaufbrüche wäre sinnvoll, um die in Zukunft anfallenden großen Mengen an RC-Baustoffen - wenn möglich - am Ausbauort und ohne längere Transportwege wieder zu verwenden. Im Rahmen des Projektes wurden Untersuchungsergebnisse aus zwei Betonaufbrüchen aus geschädigten Fahrbahnplatten des Berliner Ringes (BAB A 10) einem eindeutig AKR-geschädigten Referenzmaterial aus Schleswig-Holstein gegenübergestellt. Zur Überprüfung der Verwendbarkeit im Straßenoberbau wurden sowohl Bohrkerne als auch gebrochenes RC-Material untersucht. Die Untersuchungen an den Bohrkernen aus der BAB A 10 ergaben keinen eindeutigen Hinweis auf eine AKR-Schädigung, obwohl das Schadensbild der Betonfahrbahn durchaus auf eine solche Schädigung hinwies. Lediglich ein relativ niedriges Verhältnis Druckfestigkeit zu Spaltzugfestigkeit ließ auf Microrisse schließen. Die Untersuchungen an den RC-Gemischen im Hinblick auf den Einsatz als Tragschicht ohne Bindemittel haben gezeigt, dass die aus den Betonfahrbahnplattengewonnenen Recycling-Baustoffe wieder zu verwenden sind, während das Referenzmaterial aus Schleswig-Holstein bei fast allen Untersuchungen nicht den Anforderungen entsprach und daher nicht mehr im Straßenoberbau einsetzbar ist. Wird der Anteil des RC-Materials 0/2 mm durch Natursand oder Brechsand ersetzt, so ist auch eine Verwendung dieser Recycling-Baustoffe in Asphalttragschichten möglich.

Veröffentlichung