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0903 159
Untersuchung von Beton mit Recycling-Zuschlag für einschichtige Betonfahrbahnen
8.118/1
IDN 706082
Forschungsstelle Technische Universität München, Baustoffinstitut (Prof. Dr.-Ing. R. Springenschmid)
Bearbeiter Sodeikat, C.
Fleischer, W.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1996

Im Rahmen des FE-Vorhabens soll geklärt werden, in welchen Mengen Grobzuschlag und Natursand im Beton von einschichtigen Fahrbahndecken durch RC-Splitt und RC-Sand ersetzt werden kann, ohne daß Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit,insbesondere den Frost-Tausalzwiderstand, befürchtet werden müssen. Der Betonaufbruch einer alten Autobahndecke wurde abgesiebt und als RC-Zuschlag in Anteilen von 27 bis 62 M.-%( bezogen auf den Gesamtzuschlag) in den Körnungen 0/4, 4/8,8/16 und 16/22 mm zugegeben. Bei allen Mischungen wurden 350 kg/ m3 Portlandzement PZ 35 F nach DIN 1164 (Werk A) verwendet. Der w/z-Wert betrug 0,43, der Luftgehalt des Frischbetons jeweils rd. 5 %. Die Festigkeiten der Betone waren etwas größer bei höheren Anteilen an RC-Zuschlag. Durch die rauhe Oberfläche des RC-Zuschlags entstand offensichtlich ein besserer Verbund zwischen neuem Zementstein und RC-Zuschlag als zwischen neuem Zementstein und Naturzuschlag. Der E-Modul der Betone war etwas geringer, bei höheren Anteilen an RC-Zuschlag. Tendenziell war die Rißempfindlichkeit der Betone umso niedriger, je höher der Anteil an RC-Zuschlag war. Die Betone mit RC-Splitt größer 4 mm (27 bis 62 M.%) waren frost- tausalzbeständig im Sinne von ÖNORM B 4200. Ein Zusammenhang zwischen den im Frostversuch ermittelten Massenverlusten und den Anteilen an RC-Zuschlag konnte nicht festgestellt werden. Der Beton mit 50 M.-% RC- Sand wies rd. 10-fach größere Massenverluste auf als die übrigen Betone und war nicht frost-tausalzbeständig im Sinne von ÖNORM B 4200. Das Schwinden und Quellen des Betons waren i.d.R. umso größer, je größer der Anteil an RC-Zuschlag war,offensichtlich bedingt durch die zusätzlichen feuchtebedingten Verformungen des im RC- Zuschlag enthaltenen alten Zementsteins. Die an den Zylindern im Alter von 120 Tagen gemessenen Verformungen führen bei Betonfahrbahnplatten rechnerisch zu einem Abheben der Plattenenden (Aufschüsseln), das bei größerem Anteil an RC-Zuschlag größer ist. Damit wird deutlich, daß insbesondere bei Straßenbeton mit hohem RC-Anteil eine gute und dauerhafte Entwässerung gewährleistet werden muß, um das Quellen an der Unterseite zu reduzieren und ein stärkeres Abheben der Plattenenden zu vermeiden.

Veröffentlichung Springenschmid, R.; Sodeikat, Ch.; Fleischer, W.: Untersuchung von Beton mit Recycling-Zuschlag für einschichtige Betonfahrbahnen. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 750, 1997, 40 S.