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0908 112
Untersuchungen von Straßenbaufüllern bezüglich praxisrelevanter Merkmale, Teil: Laboruntersuchungen
6.057
IDN 705742
Forschungsstelle Technische Hochschule Darmstadt, Versuchsanstalt für Straßenwesen (Akad.Dir. Dr.-Ing. G. Suß) - Federführung
Bearbeiter Arand, W.
Westiner, E.
Wörner, T.
Schellenberg, K.
Eulitz, H.-J.
Böhm, S.
Steinhoff, G.
Suß, G.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Januar 1994

In der vorliegenden Arbeit sollte wegen des veränderten Marktangebotes von Straßenbaufüllern und der höheren Eigenfülleranteile im heute verwendeten Mischgut die Akzeptanz der Versuchsergebnisse aus den Untersuchungen der Güteüberwachung überprüft werden. Insbesondere der Prüfungsumfang und die Anforderungswerte sollten neu überdacht werden. Am Forschungsauftrag waren die Versuchsanstalt für Straßenwesen der Technischen Hochschule Darmstadt (THD) (federführend), das Prüfamt für Bituminöse Baustoffe und Kunststoffe der Technischen Universität München (TUM), das Institut für Straßenwesen der Technischen Universität Braunschweig (TUB) und das Institut für Materialprüfung Dr.-Ing. Schellenberg (IfM) in Rottweil beteiligt. Für die Fülleruntersuchungen im Labor wurden elf verschiedene Materialien ausgewählt. Neben den üblichen Versuchen der TP Min wurden in den Voruntersuchungen auch Füllerprüfungen, die im europäischen Ausland praktiziert werden, durchgeführt. Danach wurden zwei Kalksteinmehle, ein Schiefermehl und eine Braunkohlenflugasche für Untersuchungen an einem Asphaltbeton 0/11 S ausgewählt. Es kamen sowohl statische als auch dynamische Prüfverfahren zum Einsatz. Beim Verhalten der Füller gegenüber Wasser konnten keine Zusammenhänge der Füllerparameter zu entsprechenden Asphaltuntersuchungen nachgewiesen werden. Problematisch war hier der mit Rücksicht auf gleiche Hohlraumgehalte unterschiedliche Bindemittelgehalt der Asphaltbetonmischungen, der mögliche Einflüsse überdeckte.Die Versuche zur Ansprache des Kälteverhaltens waren von einer ähnlichen Problematik geprägt. Bei Untersuchung der Verdichtbarkeit konnte für die Variante mit Schiefermehl als Füller eine vergleichsweise gute Verdichtbarkeit nachgewiesen werden. Die Spaltzugversuche zeigten, daß "unübliche" Füller dem herkömmlichen Kalksteinmehl in bestimmten Fällen überlegen sein können. Auch hier ist eine Beeinflussung durchunterschiedliche Bindemittelgehalte möglich. Die Untersuchungen der Wärmestandfestigkeit erbrachtensignifikante Korrelationen zwischen dem Verformungsverhalten und den Füllermerkmalen Stabilisierungsindex und Rigden-Hohlraum. Insgesamt konnte gezeigt werden, daß in Asphalten eingesetzte Füller bei Laborversuchen zur Feststellung mechanischer Eigenschaften positiv beurteilt werden können, obwohl sie den strengen Anforderungen der TL Min-StB 83 nicht genügen. Aus dieser Tatsache darf weder geschlossen werden, daß jeder beliebige Füller im Asphaltstraßenbau eingesetzt werden kann, ohne daß Schäden zu befürchten sind, noch daß die in den TP Min-StB beschriebenen Prüfverfahren zu streng seien. Für die Praxis des Asphaltstraßenbaus so weit reichende Schlußfolgerungen dürfen erst dann gezogen werden, wenn die in den TP Min-StB beschriebenen Prüfverfahren und die in den TL Min-StB 83 formulierten Anforderungen im Rahmen einer Versuchsstreckeunter Einsatz unterschiedlichster Füller validiert worden sind. Daher wird die Anlage einer Versuchsstrecke empfohlen,auf der Asphalte mit unterschiedlichsten Füllern und verschiedener Zusammensetzung untersucht werden sollten.

Veröffentlichung