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Einsatz von Müllverbrennungsaschen im Straßenbau in verschiedenen Schichten - Überprüfung der physikalischen Eigenschaften im Langzeitverfahren
BMFT 145 061 6
IDN 706207
Forschungsstelle asphalt-labor Arno J. Hinrichsen GmbH & Co., Wahlstedt
Bearbeiter Kluge, G.
Schümann, A.
Auftraggeber Umweltbundesamt, Berlin
Müllverbrennungsanlage Stapelfeld GmbH, Stapelfeld
Stand Abschluss: Mai 1994

MV-Aschen werden heute im Straßen- und Wegebau in den Bauklassen IV und V eingesetzt. Das Forschungsvorhaben sollte zeigen, daß die MV-Aschen auch die erforderlichen technischen Eigenschaften aufweisen, um nach RStO 86 in der Bauklasse III eingesetzt zu werden, obwohl die MV-Aschen von Naturgesteinen abweichende materialtechnische Eigenschaften aufweisen. Das Arbeitsprogramm umfaßt die Anwendung von MV- Aschen in 14 Versuchsfeldern in Frostschutzschichten unterschiedlicher Schichtdicke und mit Zusatz von Sand und Schmelzkammergranulat, in bituminöser Tragschicht, in Bodenverfestigung mit Zement, in hydraulisch gebundener Tragschicht unter Betonverbundpflaster. Nach dem Bau der Versuchsstraße wurden über 4 Jahre die bauphysikalischen Kennwerte des Straßenoberbaus sowie die Ebenflächigkeit untersucht. Schlußfolgerung: 1) Eine Tragschicht aus ungebundener MV-Asche 0/32 in 20 cm Dicke ist einer Schottertragschicht 0/45 aus Naturgestein in gleicher Dicke und einer Kiestragschicht aus einem GW-Material gleichwertig.2) MV-Asche 0/32 läßt sich zu einer hydraulisch gebundenen Schicht verfestigen, die die Anforderungen an eine Bodenverfestigung mit Zement bzw. an eine hydraulisch gebundene Tragschicht erfüllt. 3) Die Körnung 16/32 der MV-Asche ist als Zuschlagstoff für Asphalttragschichten geeignet, wobei ein erhöhter Bitumenanspruch zu beachten ist (Mehrbedarf: je 5 Gew.-% MV- Körnung 16/32 = 0,5 Gew.-% Bitumen). 4) Die MV-Asche 0/32 in gebundener und ungebundener Form ist auch für Straßen der Bauklasse III in der Asphaltbauweise geeignet. 5) Ungebundene MV-Asche 0/32 in 20cm Dicke ist als Tragschicht unter Betonsteinpflaster für Straßen der Bauklasse III wegen möglicher Spurrinnenbildung weniger geeignet.

Veröffentlichung