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Feinkörnige Straßenbetonrecyclingmaterialien als Zuschlag in neuen Betondecken
8.138
IDN 706365
Forschungsstelle Forschungsinstitut der Zementindustrie VDZ gGmbH, Düsseldorf
Bearbeiter Eickschen, E.
Siebel, E.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Bonn
Stand Abschluss: Juni 1998

Im Bereich des Straßenbaus wird in mehreren Ländern seit langem rezyklierter Zuschlag aus alten Betonfahrbahndecken zum Bau neuer Betondecken eingesetzt. In der Regel wird der Zuschlag nur für den Unterbeton verwendet. Die Verwendung beschränkt sich im allgemeinen auf den Betonsplitt über 4 bzw. 2 mm. Der anfallende Brechsand wird überwiegend in Frostschutzschichten und hydraulisch gebundenen Tragschichten eingesetzt. Um jedoch auch eine höherwertige Verwendung, z. B. im Unterbeton oder auch im Oberbeton neuer Fahrbahndecken, zu ermöglichen, mußten zunächst im Labor umfangreiche Untersuchungen an Betonen mit unterschiedlichen Anteilen an Brechsand durchgeführt werden. Es wurde die Auswirkung des Brechsandes auf die Frischbetoneigenschaften und die Festbetoneigenschaften geprüft. Folgende Schlußfolgerungen können aus den Ergebnissen der Laborversuche abgeleitet werden: (1) Frischbetoneigenschaften: Betonbrechsande haben infolge der Anreicherung von Zementstein eine wesentlich höhere Wasseraufnahme als Natursand. Um eine gleichmäßige Konsistenz des Betons zu gewährleisten, muß die größere Wasseraufnahme des Brechsandes und ihre Streuung bei der Betonherstellung z. B. durch ein Vornässen der Zuschläge oder eine erhöhte Wasserzugabe berücksichtigt werden. Mit zunehmendem Betonbrechsandanteil muß die Fließmittel- und Luftporenbildnerzugabe erhöht werden, um eine ausreichende Verarbeitbarkeit und einen ausreichenden Luftgehalt sicherzustellen. (2) Festbetoneigenschaften: a) Die Festigkeit, der dynamische E-Modul und der Frost-Tausalz-Widerstand werden durch den Betonbrechsand nicht wesentlich beeinflußt. b) Der Verschleiß, bestimmt mit der Böhme-Scheibe, wird mit zunehmendem Betonbrechsandgehalt erhöht. c) Das Quellen und Schwinden des Betons wird durch den Betonbrechsand z. T. erheblich vergrößert. Wird der Betonbrechsand ohne Mehlkorn verwendet,so fällt die Erhöhung des Schwindens und Quellens geringer aus. Durch Vornässen der Zuschläge wird das Schwinden des Betons etwas vergrößert. Auf der Basis der vorliegenden Untersuchungsergebnisse wird empfohlen, in Versuchsstrecken zunächst nur im Unterbeton einen Betonbrechsandanteil von höchstens 25 Vol.-%, bezogen auf die Korngruppe 0/4 mm, zu verwenden.

Veröffentlichung Eickschen, E., Siebel, E.: Feinkörnige Straßenbeton- Recyclingmaterialien als Zuschlag für neue Betondecken. Bonn: Bundesdruckerei, 1999, 33 S., 36 B, 15 T, 27 Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 779)