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Zeitraffende Belastungen von Straßenbefestigungen
4.160
IDN 706064
Forschungsstelle Universität Hannover, Institut für Kraftfahrwesen (Prof. Dr.-Ing. R. Weber)
Bearbeiter Hahn, W.D.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Mai 1993

Innerhalb der Systematik der Straßenerhaltung ist die Errichtung einer zeitraffenden Belastungsanlage für Straßenbefestigungen notwendig. Diese soll in die geplante Versuchsanlage FKVV integriert werden. Vorschläge der BASt hatten eine Versuchsanlage mit sechs ovalen Testschleifen als optimal ergeben. Grundsätzlich haben Ovale den Vorteil, daß Geraden ausreichen der Länge zur Verfügung stehen, auf denen Drehbewegungen der Reifen um ihre Hochachse nicht auftreten.Es wurde ein Konzept mit 2 x 110 Belastungsfahrzeugen für fahrerlosen Betrieb erarbeitet. Wegen der hohen Zentrifugalkräfte in den Umlenkkurven ist es notwendig, stabile Führungselemente zu verwenden. Der Antrieb muß in die Belastungsfahrzeuge eingebaut werden, da wegen der unterschiedlichen Bahngeschwindigkeiten von Fahrzeug und Führungselement in den Umlenkkurven zu große Leistungsspitzen auftreten. Die betrieblichen Bedingungen erfordern eine sehr hohe Genauigkeit der Regelung für Antrieb und die Bremsen.Die Regelaufgabe beeinflußt die Beschaffungskosten in Höhe von etwa DM 300 Mio. erheblich. Zwecks Absenkung der Kostenwurden dann Kreis-Testschleifen untersucht. Grundsätzlich haben diese den Nachteil, daß ständig Drehbewegungen der Reifen um ihre Hochachse auftreten. Mit einem Radius von 150 m bleibt dieser Einfluß jedoch klein. Fesselung und Führung der Belastungsfahrzeuge müssen die Zentrifugalkräfte abstützen. Das bekannte konventionelle Prinzip wurde weiterentwickelt. Es ist zweckmäßig, jede Führungseinheit mit einem eigenen Antriebsmotor zu versehen. Zur Verringerung der Betriebskosten wurde auch eine konstruktive Lösung mit Führungseinheit und Tragelement als umlaufendes Bauteil inForm eines Stahlringes vorgestellt, an welchem die Belastungsfahrzeuge radial fest angekoppelt sind. Vorteilhafthierbei sind auch die geringeren lateralen Schwingungen der Belastungsfahrzeuge durch den Wegfall von Führungsflächen.Als Ergebnis der Studie wird empfohlen, die konventionelle Lösung mit abstützender Anbindung (feste Stützmauer) der Belastungsfahrzeuge zu realisieren. Der Gesamtaufwand für die Belastungsanlage mit drei Kreisen und 1 x 78 Belastungsfahrzeugen wurde zu etwa DM 56 Mio. ermittelt.

Veröffentlichung