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Erarbeitung eines Bewertungshintergrundes für das Prüfverfahren "Schichtenverbund nach Leutner" und Bestimmung der Präzision
7.146
IDN 705657
Forschungsstelle Universität Karlsruhe (TH), Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen (Prof. Dr.-Ing. E.-U. Hiersche)
Bearbeiter Freund, H.-J.
Vassiliou, K.
Codjia, H.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: Februar 1994

Das Ziel des Forschungsvorhabens war, in einer zweiphasigen Bearbeitung einen schichtspezifischen Bewertungshintergrundfür das o.g. Verfahren aufbauend auf den Ergebnissen des FE 7.128 und weiterer verfügbarer Daten zu schaffen (Phase I) und die Präzision des Verfahrens in einem Ringversuch zu ermitteln (Phase II). Die erzielten Ergebnisse sollten zur Klärung der Einsetzbarkeit des Verfahrens, der Anzahl der erforderlichen Bohrkerne, der Grenzen der Anwendbarkeit des Verfahrens und der endgültigen Festlegung der Prüfbedingungen dienen. Die Realisierung der beiden Phasen erfolgte in Zusammenarbeit mit staatlichen Straßenbauverwaltungen, die die Bohrkernentnahme für die Phase I veranlassten und Neubaumaßnahmen finanzierten, aus denen die Bohrkerne für die Phase II entnommen wurden. Im Rahmen der Phase I erfolgte an jeder Schichtgrenze der Bohrkerne mit mindestens einer neuen Schicht ein Abscherversuch. Zum Teil verschmutzte und magere oder feuchte Oberflächen der abgescherten Schichten führten zu einer Herabsetzung des Verbundes. Die Interpretationsbereiche des festgestellten Bewertungshintergrundes wurden ausgehend von den kleinsten ermittelten Messwerten eines sauberen und auswertbaren Datenmaterials definiert. Die Präzision des Prüfverfahrens (Phase II) wurde auf der Grundlage von 8 Merkmalsniveaus ermittelt. Die erzielten Ergebnisse ließen keine Notwendigkeit einer Verbesserung der Arbeitsanweisung für die Prüfung des Schichtenverbundes erkennen. Die Ergebnisse zusätzlicher Untersuchungen lassen folgern, dass das Verfahren im Rahmen der Kontrollprüfungen eingesetzt werden kann, dass sich anhand von zwei Bohrkernen eine Aussage über den Verbundtreffen lässt, dass der Einsatz von Hammer und Meißel zur Trennung der Schichten zu Gefügeauflockerungen führen kann und dass der Verbund (Widerstand gegen Abscheren) innerhalb der Schicht nicht immer besser als der Verbund an der Schichtgrenze ist. Mit Hilfe der vorgeschlagenen Interpretationsbereiche des festgestellten Bewertungshintergrundes und der ermittelten Präzision des Prüfverfahrens können ermittelte Messwerte präziser interpretiert werden. In der Arbeitsanweisung ist das einheitliche Vorgehen bei der Prüfung des Schichtenverbundes verankert.

Veröffentlichung Freund, H.-J.; Codjia, H.; Vassilou, K.: Erarbeitung eines Bewertungshintergundes für das Prüfverfahren "Schichtenverbund nach Leutner" und Bestimmung der Präzision.Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 676, 1994, 318 S.