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Betontechnische und mikroanalytische Untersuchungen zur Rissbildung in Betonfahrbahndecken
8.144
IDN 706456
Forschungsstelle Bauhaus-Universität Weimar, F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde (Prof. Dr.-Ing. H.-M. Ludwig)
Bearbeiter Bollmann, K.
Möser, B.
Erfurt, W.
Stark, J.
Auftraggeber Bundesministerium für Verkehr, Bonn
Stand Abschluss: August 1997

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden bereits 2 oder 3 Jahre genutzte Straßenbetone zur Beurteilung ihrer Dauerhaftigkeit einem Wechsellagerungsprogramm im Labor unterzogen. Die während der Wechsellagerung auftretenden Gefügeveränderungen und die örtliche Anreicherung von Ettringit in Poren und Schwachstellen des Gefüges werden vor allem durch die Intensität und Häufigkeit der Feuchtewechsel provoziert und durch Erfassen der Dehnung und mikroskopische Untersuchungen am Besten widergespiegelt. Aus einer Dehnung der wechselgelagerten Laborproben im kritischen Bereich (>0,5mm/m) kann nicht automatisch auf eine notwendige Schädigung des entsprechenden Straßenbetonloses geschlossen werden, da das Laborverfahren zwangsläufig veränderte Randbedingungen gegenüber Umweltbelastungen enthält. Die Ergebnisse können nur als Hinweis auf Schädigungspotenziale verstanden werden. Es wurden bisher keine Hinweise darauf gefunden, dass die Rekristallisation von Ettringit in den Poren des erhärteten Betons aufgrund des Kristallisationsdruckes selbst die direkte Ursache der Risse ist. Es wurde bei den Untersuchungen kein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von neu gebildetem oder rekristalliertem Ettringit in den Luftporen und dem Ausmaß der Dehnung gefunden. Der Alkaligehalt des Zements hat Einfluss auf das Dehnungsverhalten der Mörtel und Betone bei Einwirkung von intensiven Feuchte- und Temperaturwechseln, wobei größere Dehnungen nicht auf eine erhöhte Wasseraufnahme zurückzuführen sind. Es wird mit steigendem Alkaligehalt ab1,1 % eine exponenziell ansteigende Dehnung provoziert, die bei einem Alkaligehalt deutlich über 1,2 % vor Allem im Mörtel zu extremen Dehnungen und Rissbildung führt. Jedoch ist kein eindeutiger Einfluss des Alkaligehaltes auf die Menge des sichtbaren rekristallisierten Ettringit nachweisbar.

Veröffentlichung