Die gängige Erhaltungspraxis und die fehlende netzweite Zustandserfassung in den alten Bundesländern erlaubte bisher nicht, statistisch gesicherte Verhaltensmodelle der Fahrbahnen bei eingeschränkter bzw. unterlassener Straßenerhaltung zu entwickeln. Derartige Verhaltensmodelle werden sowohl bei der Prognose des Erhaltungsbedarfes als auch der Zustandsentwicklung gebraucht. Nach Öffnung der innerdeutschen Grenze bot sich die Möglichkeit, diese Informationen aus den langjährig und netzweit erhobenen Straßendaten ( Erhaltungsmaßnahmen, Zustand) der DDR abzuleiten. Der vorliegende Forschungsbericht beschreibt die in den neuen Bundesländern vorhandene Datenbasis, ihre gezielte Erfassung an repräsentativen Netzabschnitten und die statistische Auswertung des Datenmaterials. Auf der Grundlage eines zuverlässigen und bezüglich der Bundes- und Landesstraßen sehr umfangreichen Datenmaterials, das die Erhaltungs- und Zustandsgeschichte von über 450 Streckenabschnitten über einen Zeitraum von 20 bis 35 Jahren beinhaltet, konnten die gewünschten korrelativen Beziehungen zwischen der Erhaltungsstrategie, der Verkehrsbelastung und der Zustandsentwicklung statistisch sicher abgeleitet werden. Darüber hinaus gibt der Bericht weitere Analysedaten zu Nutzungsdauern von Konstruktionsschichten, optimalen Erhaltungsstrategien, Ursachen und Wirkungen von Maßnahmearten u.a. wieder. Die praktische Anwendung der Ergebnisse wird an Beispielen erläutert.